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Zeitung von Bündnis 90/Die Grünen -

Grüne Unabhängige Liste Grafrath/Kottgeisering

Jubiläums-Ausgabe Okt.99

10 Jahre Grüne vor Ort: Land in Sicht

Im Herbst 1989 gründete sich der Ortsverband Grafrath/Kottgeisering der Grünen. Seit zehn Jahren machen wir nun schon mit Ideenreichtum grüne Politik vor Ort und sind in den Gemeinderäten von Grafrath und Kottgeisering vertreten.

Bürger nehmen ihre Interessenvertretung selbst in die Hand!

Bürgerinitiativen wie gegen die Mülldeponie in Arzla, für das ‘Bessere Müllkonzept’ oder gegen Fluglärm wurden von uns unterstützt. Die Initiativen für Verkehrsberuhigung in Grafrath, für Kinderbetreuung und für ein Jugendtreff wurden von uns ins Leben gerufen. Da im allgemeinen die Ziele nicht auf Anhieb erreicht werden konnten, z. B. die Initiative für Kinderbetreuung hat den Zeitraum eines Kindergartenalters überschritten, ist es klar, daß sich bei einigen Aktiven Resignation einstellte. Wir Grünen haben uns hier bemüht, mit langem Atem die Kontinuität zu wahren, auch wenn dies - wie bei der Kinderbetreuung - erst der nächsten Generation konkret Betroffener zugute kommt.

Auch im Gemeinderat ist Ausdauer gefragt!

Grün im Grafrather Gemeinderat ist während dieser zehn Jahre in gewisser Hinsicht immer noch ein rotes Tuch geblieben. Leider ist es nicht üblich, daß um grüne Anliegen und Anträge eine sachliche Ausein-andersetzung stattfindet. Bevorzugte Reaktion ist das Spielen auf Zeit: Anträge werden am liebsten einfach vom Bürgermeister ignoriert, als wären sie gar nicht gestellt worden. Da dies natürlich nicht möglich ist, bemüht sich der Bürgermeister erster Linie, solche Themen als vom politischen Gegner initiiert nieder-zubügeln. Trotz dieser Manöver und der zahlenmäßi-gen Unterlegenheit des Grünen Gemeinderats, fanden einige wichtige Anträge eine Mehrheit im Gemeinde-rat. Auch dies ist erst die halbe Miete. Es dauert im Schnitt vier Jahre, bis ein vom Grünen Gemeinderat eingebrachter und von der Mehrheit des Gemeinde-rats unterstützter Antrag tatsächlich realisiert wird. In dieser Ausgabe der ‚Grünen Seiten‘ finden sich einige Beispiele. Die Grünen in Grafrath und Kottgeisering haben daraus gelernt, wir lassen uns aber auf keinen Fall dadurch entmutigen!

Informations - und Diskussionsveranstaltungen

Wir haben viele Diskussionsveranstaltungen mit Gästen von innerhalb und außerhalb der Grünen Partei zu Themen von allgemeinem Interesse wie Wirtschafts- und Sozialpolitik in Deutschland und Europa, Alternative Schulmodelle, § 218 etc. durch-geführt. Auch zu örtlichen Themen wie Wieder-vernässung des Ampermooses und zum öffentlichen Personennahverkehr und zur Verkehrsberuhigung gab es sehr lebhafte Diskussionen mit zum Teil sehr hoher Beteiligung. Vor unserer ersten Veranstaltung im Kottgeiseringer Sportlerheim hatte es uns zunächst fast die Sprache verschlagen: Der halbe Ort schien schon eine halbe Stunde vor Beginn der Veran-staltung gespannt auf eine dann sehr turbulente Auseinandersetzung zu warten.

Grüne Regierungsbeteiligung - was nun?

In den vergangenen zehn Jahren haben wir uns bemüht, Politik mit Augenmaß zu machen, ohne das Unmögliche aus den Augen zu verlieren. Bezogen auf die Regierungsbeteiligung heißt das, daß wir trotz aller Hoffnungen auf Rot/Grün nicht auf die Regierung schauen wie die Kaninchen auf die Schlange, sondern alles daran setzen werden, daß die Grünen in der Regierung basisnahe Politik machen.

Dauerthema Jugendtreff in Grafrath:

Jugendliche schauen bald alt aus

Eine Veranstaltung der Grünen im Mai 1994 war der Auftakt zur Bildung einer Initiative von ca. 20 Grafrather Jugendlichen für die Gründung eines Jugendtreffs. Für ihre Ziele sammelten sie über 200 Unterschriften und begaben sich sodann in den Dschungel der Grafrather Verwaltung. So schrieb die Süddeutsche Zeitung im Juli 94: „Es war sicherlich eine Premiere: Noch niemals zuvor waren im Grafrather Rathaussaal zu einer Gemeinderats-sitzung so viele Zuschauer erschienen, daß einige sogar auf dem Fußboden Platz nehmen mußten. Die jugendlichen Besucher wurden aber enttäuscht: Statt zu diskutieren, verwies der Rat das Thema Jugendtreff in den Ausschuß für Soziales".

Nachdem im Dezember 94 der besagte Gemeinderat endlich seine grundsätzliche Zustimmung signalisiert hatte, begann der schwierigste Teil: die Suche nach geeigneten Räumen für ein Jugendtreff. Nachdem die Jugendlichen schon ein 90 qm Holzhaus an der Hand hatten, konterte der Bürgermeister Eiwan mit einem Bauwagen, der verständlicherweise keine Gegenliebe bei den Jugendlichen fand.

Im Herbst 95 wurden von den Jugendlichen weitere 4 Standorte in Grafrath vorgeschlagen, u.a. das leer-stehende Bahnhofsgebäude und das leerstehende Gebäude des ehemaligen „Klosterwirt".

Erst im Herbst 97 konnte der Bürgermeister den ersten ernsthaften Ort präsentieren: ein leerstehendes Gebäude der evangelischen Kirche an der Villen-straße Nord. Doch prompt folgten Einsprüche aus der Nachbarschaft, und die evangelische Kirche verzö-gerte mit fadenscheinigen Argumenten ihre endgül-tige Zustimmung, so daß bis heute kein Mietvertrag mit der Gemeinde zustande kam.

Wieder einmal steht es in den Sternen, wann nach jetzt 5-jährigen Bemühungen endlich ein Jugendtreff kommt. Mittlerweile ist es schon die zweite Generation von derzeit ca. 10 - 15 Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren, die mit ansehen muß, wie ihr Engagement in den Mühlen der Verwaltung endet.

Die Gemeinde muß nun endlich Konsequenzen ziehen und selber Räume für ein Jugendtreff schaffen. Wir hoffen, daß unser Vorschlag, beim zukünftigen Neubau des Rathauses im Keller Platz für Jugendliche zu schaffen, doch noch umgesetzt wird.

 

 

Jugendtreff in Kottgeisering:

Es geht voran

Der Wunsch nach einem Jugendtreff ließ sich in Kott-geisering ziemlich schnell realisieren.

Der Antrag an den Gemeinderat war schnell gestellt, nachdem einige Jugendliche bei Herrn Bürgermeister Drexler vorsprachen.

Der Gemeinderat stellte nach kurzer Diskussion das kleine Haus hinter der Gemeinde zur Verfügung.

Bei einem Treffen zwischen Bürgermeister, Jugendlichen und Eltern, wurde über die Nutzung der Räume ein erstes Konzept erstellt.

Bei genauerer Prüfung der anfallenden Sanierungsarbeiten wurde zwar festgestellt, dass die finanziellen Vorstel-lungen des Gemeinderates um einiges überschritten werden, doch sollen die Kosten durch die tatkräftige Mitarbeit der Jugendlichen um einiges reduziert werden.

Die kleinen Räume im Jugendtreff Kottgeisering lassen sicher keine großen Feste zu, aber es genügt den Jugendlichen, sich ohne Erwachsene und deren Ermahnungen zu treffen und ab und zu kleine Feste zu feiern.

 

 

Kinderbetreuung in Grafrath:

Eltern und Kinder trotzen der Statistik

Während das Angebot an Kindergartenplätzen in Kottgeisering durch den gemeindeeigenen Kinder-garten gesichert ist, hat es in Grafrath im Laufe der letzten 10 Jahre einige Engpässe bei den Kinder-gartenplätzen gegeben. Der Bürgermeister sah aller-dings keinen Handlungsbedarf, weil nach seiner Statistik immer mehr Plätze zur Verfügung standen als benötigt. So wurden oft mehr Plätze im Waldorf-Kindergarten Marthashofen gezählt, als überhaupt für Grafrather Kinder zur Verfügung standen. Zuletzt im Juni dieses Jahres wandten sich Eltern an die Gemeinde, da - vor allem für 4-Jährige Kinder - nicht genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen.

Eltern waren in den letzten Jahren oft gezwungen, ihre Kinder in anderen Orten, z.B. Kottgeisering und Schöngeising unterzubringen. Wenn sie dann im nächsten Jahr ihr Kind z.B. im Mauritius-Kinder-garten anmelden wollten, hatten sie das Nachsehen, da bei Überfüllung zuerst diejenigen berücksichtigt wurden, die noch keinen Platz haben. So wurde der Kindergarten-Tourismus geradezu gefördert, wie betroffene Eltern aus eigener Erfahrung berichteten.

Zur Zeit stehen im Kindergarten Mauritius 50 Plätze, in Marthashofen ca. 40 Plätze und bei der Eltern-gruppe Rassobande 15 Plätze zur Verfügung. Für das nächste Jahr ist eine weitere Gruppe im Kindergarten Mauritius geplant und der Waldorf-Kindergarten in Marthashofen bietet ab September eine zusätzliche Nachmittagsgruppe an.

Unser Ziel ist es immer gewesen, für Grafrather und Kottgeiseringer Kinder eine Ganztages-Betreuung anzubieten, um insbesondere den Kindern von alleinerziehenden Vätern oder Müttern eine Betreu-ung zu gewährleisten.

Davon sind wir noch weit entfernt! Immer noch müssen Eltern wegziehen, weil das Angebot vor Ort nicht ausreicht.

Das ideologische Weltbild der Konservativen - der Vater geht arbeiten, die Mutter erzieht zu Hause die Kinder - soll so weiter gestärkt werden. Auch das Modell "Netz für Kinder" ist eigentlich so angelegt, daß die Eltern nicht beide arbeiten können, da sie sich an der Kinderbetreuung beteiligen müssen.

Nach wie vor ist es erforderlich, daß in Grafrath ein gemeindeeigener Kindergarten, unabhängig von Weltanschauung und Glaubensrichtung, mit der Möglichkeit für Ganztags-Betreuung einge-richtet wird .

Die „Rassobande" - ein etwas anderer Kindergarten

Seit dem letzten Jahr gibt es sie nun, die „Rassobande". Dahinter versteckt sich nicht eine wilde Horde des Grafen Rasso, auch nicht eine Bande aus der Rasso-Siedlung, sondern ein Kindergarten im Gebäude des „alten Wirt" in Grafrath, der getragen wird von den Eltern, die sich in einem Verein zusammengefunden haben.

Schon seit mehreren Jahren versuchen Eltern, neue Wege bei der Kinderbetreuung zu gehen, um auch für Klein-kinder unter 3 Jahren und mit flexiblen Öffnungszeiten das bestehende Angebot an Kindergartenplätzen zu ergän-zen. Um an entsprechende Zuschüsse zu kommen, lief das ganze Vorhaben unter dem Modell „Netz für Kinder" der bayrischen Regierung. Das Modell sah vor, daß sich Eltern an der Erziehung und Organisation beteiligen.

Doch was so einfach aussah, in der Praxis war es schwierig, die geeigneten Räume zu finden. Die erste Gruppe von Eltern, die sich als Elterninitiative „Moos-kitos" gebildet hatte, existierte fast 4 Jahre und wurde dann abgelöst von der heutigen Gruppe „Rassobande". Im Januar dieses Jahres hat es mit den Räumen doch noch geklappt, und German Kienzler, der scheidende Vorsit-zende der Elterninitiative ist insgesamt zufrieden mit dem Projekt. So war es ein Glücksfall, daß man auf einen Vermieter gestoßen ist, der viel Verständnis für die Belange der Kinder zeigt. Jetzt konnte man auch noch den Garten in Betrieb nehmen und ein Spielhaus ist die neueste Attraktion bei den 15 Kindern im Alter von 2 ½ bis 4 ½ Jahre. Geöffnet ist der Kindergarten derzeit Montag bis Donnerstag jeweils am Vormittag, aber man ist flexibel und richtet sich in Zukunft bei den Öffnungszeiten nach den Wünschen der Eltern. Für die Erzieherin Cornelia Schmidt-Küppers ist der Betrieb eine besondere Herausforderung, denn sie muß sich immer wieder auf die Eltern und deren Vorstellungen neu einstellen. Der Kindergarten lebt also entscheidend von dem Engagement der beteiligten Eltern, trotzdem ist die Gruppe nach wie vor auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um weiteres Spielzeug zu beschaffen. Spenden und Geschenke werden also gerne ent-gegengenommen.

 

 

Fußgänger in der Bahnhofstraße - was nun ?

Verkehrsberuhigung besteht in Grafrath aus 2 Schwellen vor der Schule, die jahrelang heftiges Pro und Contra auslösten. Die verkehrsreichen Ortsdurch-fahrten von Grafrath und Kottgeisering sowie die Bundesstraße B471 waren jahrelang kein Thema, Fußgänger und Radfahrer haben auf diesen Straßen noch immer einen schweren Stand. Ein Verkehrs-gutachten für Grafrath als Ergebnis unserer ersten Anträge zeigte Handlungsbedarf auf , doch umgesetzt wurde bis heute wenig.

Der für kommendes Frühjahr geplante Kreisverkehr für die B471 am Abzweig nach Kottgeisering ist nur ein Zufallsprodukt der Architektenplanung für das Feuerwehrgebäude mit neuem Verwaltungsgebäude in unmittelbarer Nähe der Kreuzung.

In Kottgeisering scheitern Maßnahmen an der Ortseinfahrt regelmäßig an den Finanzen.

In Grafrath muß man froh sein, daß mit dem Bürger-entscheid im Herbst 97 der geplante Ausbau der Bahnunterführung gestoppt wurde, andernfalls wäre eine Zunahme des LKW-Verkehrs die Folge.

Um so wichtiger ist es jetzt, im Bereich der Bahn-unterführung und der Bahnhofstraße Maßnahmen zur Sicherheit der Fußgänger zu unternehmen. So ist zwar der Ausbau der Bahnhofstraße mit einseitigem Fuß-weg für die Zukunft geplant. Wir wollen allerdings verhindern, daß die Straße nur autogerecht ausgebaut wird und zum Rasen verleitet. Deshalb werden wir weiterhin einen Vorschlag des Architekten Peter-M. Kaifler aus dem Jahre 93 aufgreifen, der die Belange der Fußgänger an der Engstelle Bahnunterführung gut berücksichtigt.

 

 

Die sechsstufige Realschule - eine beschlossene Sache ! ?

Nun steht es endgültig fest, in Zukunft wird ein Übertritt in die Realschule nur noch nach der vierten Klasse mög-lich sein, die Übertrittsmöglichkeit nach der sechsten Klasse wird abgeschafft. Inwieweit dieser Beschluss, der Milliarden verschlingt, die anderswo in unserem Schul-system fehlen, von Vorteil sein soll, konnte die Bayer-ische Staatsregierung nicht glaubhaft vermitteln. Wer auch nur ein bisschen von Motivationspsychologie versteht, weiß, welche Gefahr die frühzeitige Auswahl birgt. Viele von denen, die es nicht schaffen, werden vorzeitig aufgeben. Ähnlich wie jemand, der bei einem Skikurs mitmacht und ständig nur in der untersten Gruppe bleibt, während die anderen weiterkommen, schon bald das Interesse am Skifahren verlieren wird. Für das Selbstwertgefühl des Schülers ist es leichter zu versagen, wenn er sich erst gar nicht angestrengt hat. Kinder, die noch intensiv ihre Kindheit leben, ohne sich verfrüht dem "Ernst des Lebens" zu stellen, erfahren dass sie nicht akzeptiert und statt dessen ausgesondert werden. Sie entsprechen nicht dem Konkurrenzdenken unserer Zeit. In anderen Ländern der EU scheint die Angst, dass eine spätere Auswahl sich negativ auswirken könnte, nicht zu bestehen, da hier grundsätzlich erst zu einem späteren Zeitpunkt die Entscheidung für die schulische Laufbahn getroffen wird.

Das bevorstehende Volksbegehren gegen diese „Schul-reform" ist die einzige Möglichkeit, die sechsstufige Realschule zu verhindern.

 

 

Der Bus fährt ....

Als wir 1990 unsere erste Veranstaltung über den öffentlichen Nahverkehr abhielten, klang unsere Forderung nach einem Bus für Grafrath und einem Bürgertaxi fast ein bisschen wie Utopie. Die Meinungen reichten von "kein Bedarf" bis zu "nicht finanzierbar". Als 1996 dann der Busverkehr begann, wurde er aufgrund der ungünstigen Fahrzeiten und des unzureichenden Angebotes nur spärlich genutzt. Seit September 1998 gibt es nun tatsächlich einen Bus, der Grafrath mit der S-Bahn in akzeptabler Weise verbindet. Die Annahme durch die Bevölker-ung war so groß. dass sogar noch während der ersten Fahrplanperiode ein größerer Bus eingesetzt werden musste, weil der zunächst fahrende das Fahrgast-aufkommen nicht bewältigen konnte. Wir freuen uns natürlich, dass gleich von Anfang an ein so reges Interesse zeigte, dass viele Bürger schon lange auf dieses Angebot gewartet hatten. Zwar wissen wir, dass noch lange nicht alles optimal ist, aber der erste Schritt ist getan.

Im Juli 98 haben wir deshalb eine Umfrage für einen Bus in Grafrath durchgeführt. Insgesamt wurden 42 Fragebogen ausgefüllt abgegeben.

Mit der neuen Buslinie 804 (Inning-Grafrath) ab September 98 wurden mit dem vorgesehenen Fahr-plan und der vorgesehenen Route Mauern - Unter-alting - Schule -Bhf nach unseren Ermittlungen frühmorgens ca. 25% der Wünsche berücksichtigt bzw ca. 50% der Wünsche mittags/nachmittags. Noch nicht berücksichtigt ist z.B. morgens ein Bus mit S-Bahnanschluß um 7.30 Uhr .

Wir haben die Ergebnisse der Umfrage an die entsprechenden Stellen im Landratsamt und der Gemeinde gegeben und hoffen , daß die Wünsche bei zukünftigen Fahrplanänderungen - oder noch besser - Erweiterungen berücksichtigt werden.

Blind date im AST

Die Ferien gingen zu Ende. Es war eine wunderbare Zeit. Und es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass dank Bahn eine Distanz von mehreren hundert Kilometern im Handumdrehen überwunden und somit die Familie in Norddeutschland jederzeit erreichbar ist. Aber je näher der Abreisetermin um so bedrohlicher doch der Gedanke, wie die letzten zwei Kilometer mit schweren Reisetaschen kurz vor Mitternacht zu bewältigen wären. Die lange, wenig beleuchtete Straße nehmen? Den abkürzenden Weg quer durch den Wald - aber bar jeder Laterne, oder doch lieber Straße? Dann Rassobrücke, wenigstens Licht dort, schnell am ehemaligen Wirt in der Adalmuntstraße vorbei-huschen...Geht doch gar nicht, es wird sehr spät sein, und dann das Gepäck! Spielend so viele Kilometer zurück-gelegt, aber der Rest scheint sich als unlösbares Problem zu gestalten. Die Freundin noch bitten...? Jetzt kam der Gedanke. Schon öfter gehört, aber nie für nötig befunden. Das AST (Anruf-Sammel-Taxi). Das AST könnte die Lösung sein! Am Hauptbahnhof angekommen, Taschen schleppend zur nächsten Telefonzelle. Auf der Grünen Karte hatte ich mir mal die Nummer notiert, zum Spaß, eigentlich. Nach Grafrath.? In Fürstenfeldbruck einstei-gen! Unglaublich. Direkter Anschluss. 2 Minuten nach Ankunft in FFB Taxiabfahrt. Ne, nicht alleine. Da saß noch jemand anders. Muss kurz vor mir eingestiegen sein und wollte nach Schöngeising. Spannend noch um Mitternacht.... Halt in Schöngeising, Bushaltestelle. Zuvor fast geschenkten Preis gezahlt. Und dann nach G., wieder Bushaltestelle. So nah wie möglich. Noch 50 Meter zu Fuß. Begeistert!

Chronik: Busnetz

1990: Diskussionsveranstaltung der Grünen Grafrath/Kottgeisering zum öffentlichen Personen-Nahverkehr

Februar 1994: Diskussionsveranstaltung der Grünen zum Kreisbus in Grafrath mit Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden.

Juni 1996: Erstmals gibt es durch die Kreisbusse wieder ein Nahverkehrsangebot in Grafrath und Kottgeisering

Zur Kommunalwahl im März schreibt die Grüne unabhängige Liste Grafrath/Kottgeisering:

„ Die Kreisbusse fahren aber nur morgens, mittags und nachmittags. Zur Schließung der Lücken wollen die Grünen ergänzende Fahrten mit einem Bürgerbus. Dieser sollte auch Unteralting (Klosterwirt?) erschließen und werktags die S-Bahnen nach München 7:11 und 7:31 erreichen. Weitere Busse sollten alle zwei Stunden bis 23 Uhr (Anschluß für Theaterbesucher) fahren. Am Wochenende wollen wir auch einen zwei-Stunden-Takt"

September 1996: Podiums-Diskussion der Grünen zum Kreisbus in Kottgeisering mit den Verantwortlichen des Landkreises. In der Diskussion wurden Mängel des Buskonzeptes - vor allem in Bezug auf Fahrplan-Lücken in Grafrath und Kottgeisering - aufgezeigt

April 1998: Antrag der Grünen an den Grafrather Gemeinderat: eine Umfrage soll feststellen, wann und wo Bedarf für Busse bestehen. Das öffentliche Bussystem wird in Grafrath kaum genutzt.

Juli 1998: Die Grünen übernehmen selbst die Initiative für eine Bürgerbefragung zum Bussystem

1999: Weitere Verbesserungen des Busverkehrs für Unteralting und Mauern.

Chronik: Kinderbetreuung

Febr.94: Umfrage der Grünen zum Bedarf an Kinderbetreuung außerhalb des vorhandenen Angebotes an Kindergarten-Plätzen. 25 interessierte Eltern melden sich.

Juni 94: Eine Elterninitiative gründet sich und will im Rahmen des Modells „Netz für Kinder" die Kinderbetreuung organisieren.

Dez.94: Ein Antrag auf Zuschuß für die Kinderbetreuung wird vom Gemeinderat abgelehnt.

1995: Neuerliche Vorstöße scheitern an Bürgermeister Eiwan, so daß sich selbst die Staatsministerin Stamm mit Schreiben an Eiwan einschalten muß. Die Elterngruppe hat inzwischen 25 - 30 InteressentInnen.

Juli 96: Der Elterngruppe „Mooskitos" wird vom Gemeinderat finanzielle Unterstützung zugesagt.

1997: Die Suche nach geeigneten Räumen gestaltet sich schwierig, als Notlösung trifft sich eine Vorkindergarten-Gruppe in den Räumen der ev.Kirche.

1998: Die Elterngruppe „Rassobande" wird gegründet.

1999: Im Gebäude des ehem. Gaststätte „Alter Wirt" stehen Räume zur Verfügung, die Gruppe kann den Betrieb eröffnen.

Chronik: Verkehrsberuhigung

März 92: Umfrage der Grünen zu problematischen Punkten in Grafrath mit über 60 Beteiligungen.

Nov. 92: Antrag an den Gemeinderat für ein Verkehrskonzept wird zugestimmt.

Eine "Interessengemeinschaft Verkehrsberuhigung" fordert zusammen mit Eltern eine Druckknopf-Ampel in der Bahnhofstr., dem Antrag wird mit großer Mehrheit auf der Bürgerversmmlung zu gestimmt. Trotzdem wird er vom Gemeinderat abgelehnt. Stattdessen wird ein Zebrastreifen angelegt.

1993: Die IG Verkehrsberuhigung unterbreitet diverse Vorschläge zur Verkehrsberuhigung. Für Mauern werden Maßnahmen an der Ortseinfahrt beschlossen und umgesetzt.

Sept. 94: Ein Verkehrsgutachten zeigt Schwachpunkte und erste Lösungsvorschläge für Grafrath auf, eine Prioritätenliste für Maßnahmen ist allerdings bis heute nicht erstellt.

1996: Eine Umgestaltung der Ortsmitte von Unteralting an der Kirche ist geplant.

Sept 97: Bürgerentscheid: der Ausbau der Bahnunterführung wird abgelehnt.

Die Gemeinde Grafrath stimmt dem Bau eines Kreisverkehrs an der B471 zu.