Seit den 70er Jahren, als das einzige Brutpaar
in Schöngeising ausstarb, gibt es im Landkreis keine Störche mehr. Auch ein
Brutversuch im Nachbarlandkreis in Inning vor zwei Jahren blieb leider
erfolglos. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) versucht seit einigen Jahren
den symbolträchtigen Vogel wieder anzusiedeln. Das Fußbergmoos, die Gegend
um Nassenhausen oder auch das Ampermoos scheinen durchaus geeignet, aber alle Bemühungen waren bisher
erfolglos. Anscheinend reicht das Angebot an Nahrung nicht aus, um
durchziehende Jungstörche, die bisweilen hier gesichtet werden, zur Reviergründung zu veranlassen. Der Weißstorch lebt nicht
allein von Fröschen, sondern er benötigt eine Vielzahl von Kleintieren, vor
allem Insekten. Diese werden aber durch verschiedene Umwelteinflüsse stark
dezimiert. Wichtigster Schritt zur Verbesserung der Lebensräume wäre eine ökologische
Landwirtschaft ohne Pestizideinsatz. Daneben müsste durch Neuanlagen und
Renaturierungen von Feucht- und Trockenbiotopen eine Strukturvielfalt erreicht
werden, die Störchen eine Nachzucht ermöglicht.
Auch wenn es dieses Jahr wieder kein Brutpaar
im Landkreis geben wird, bleibt zu hoffen, dass der Einsatz der
Kottgeiseringer Feuerwehr, die auf dem Schlauchturm ein Storchennest errichtet
hat, irgendwann von Erfolg gekrönt wird.