Die „Rassobande" - ein etwas anderer Kindergarten
Seit dem letzten Jahr gibt es sie nun, die „Rassobande". Dahinter versteckt sich nicht eine wilde Horde des Grafen Rasso, auch nicht eine Bande aus der Rasso-Siedlung, sondern ein Kindergarten im Gebäude des „alten Wirt" in Grafrath, der getragen wird von den Eltern, die sich in einem Verein zusammengefunden haben.
Schon seit mehreren Jahren versuchen Eltern, neue Wege bei der Kinderbetreuung zu gehen, um auch für Klein-kinder unter 3 Jahren und mit flexiblen Öffnungszeiten das bestehende Angebot an Kindergartenplätzen zu ergän-zen. Um an entsprechende Zuschüsse zu kommen, lief das ganze Vorhaben unter dem Modell „Netz für Kinder" der bayrischen Regierung. Das Modell sah vor, daß sich Eltern an der Erziehung und Organisation beteiligen.
Doch was so einfach aussah, in der Praxis war es schwierig, die geeigneten Räume zu finden. Die erste Gruppe von Eltern, die sich als Elterninitiative „Moos-kitos" gebildet hatte, existierte fast 4 Jahre und wurde dann abgelöst von der heutigen Gruppe „Rassobande". Im Januar dieses Jahres hat es mit den Räumen doch noch geklappt, und German Kienzler, der scheidende Vorsit-zende der Elterninitiative ist insgesamt zufrieden mit dem Projekt. So war es ein Glücksfall, daß man auf einen Vermieter gestoßen ist, der viel Verständnis für die Belange der Kinder zeigt. Jetzt konnte man auch noch den Garten in Betrieb nehmen und ein Spielhaus ist die neueste Attraktion bei den 15 Kindern im Alter von 2 ˝ bis 4 ˝ Jahre. Geöffnet ist der Kindergarten derzeit Montag bis Donnerstag jeweils am Vormittag, aber man ist flexibel und richtet sich in Zukunft bei den Öffnungszeiten nach den Wünschen der Eltern. Für die Erzieherin Cornelia Schmidt-Küppers ist der Betrieb eine besondere Herausforderung, denn sie muß sich immer wieder auf die Eltern und deren Vorstellungen neu einstellen. Der Kindergarten lebt also entscheidend von dem Engagement der beteiligten Eltern, trotzdem ist die Gruppe nach wie vor auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um weiteres Spielzeug zu beschaffen. Spenden und Geschenke werden also gerne ent-gegengenommen.