Die Zeit der unumschränkten Macht der großen Stromerzeuger ist vorbei. In früheren Jahren hatten die Stromkonsumenten keinen Einfluss auf Strompreise, Stromerzeugung und Einspeisebedingungen. Mit der Verabschiedung des Energiewirtschaftsge-setzes im Jahre 1998 gibt es die Möglichkeit, den Stromproduzenten frei zu wählen. Das Gesetz verpflichtet die Netzbetreiber – bei uns sind das die Stadtwerke Fürstenfeldbruck – den Strom aller Stromanbieter durchzuleiten und die Bedingungen hierfür (Preise für die Durchleitung und Abrechnungsmodalitäten) öffentlich bekannt zu geben. Somit hat jeder Haushalt die Möglichkeit, seinen Strom bei einem Produzenten zu bestellen, der garantiert auf Atomstrom verzichtet. Dies ist ein wichtiger Beitrag, damit die Atomkraftwerke unwirtschaftlich werden und ein Umdenken in Richtung regenerierbare Energien auch bei den großen Stromproduzenten beschleunigt wird.
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Der
Strom soll nicht aus Atomkraftwerken kommen. Auch indirekt soll die Stromproduktion
in Atomkraftwerken nicht subventioniert werden.
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Die
fossilen Energiereserven wie Kohle, Erdöl und Gas sind endlich. Jüngere Studien
gehen davon aus, dass die Welt-Erdölvorkommen noch 40 Jahre reichen werden.
Außerdem ist bekannt, dass bei der Verbrennung von Kohle und Öl CO2 freigesetzt
wird. Dieses Gas ist Hauptverursacher des Treibhauseffekts.
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Aus
den o.g. Gründen sollte der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien wie Wind,
Wasser, Sonne und Biomasse gewonnen werden.
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Obwohl
Gas als fossiler Energieträger auch endlich ist, sind Gas-betriebene Blockheizkraftwerke
wegen ihrer extrem effizienten Arbeitsweise (es wird wesentlich mehr Energie
erzeugt als verbrannt wird) als umwelt-freundlich anzusehen und sind deshalb in
einem ‚sauberen’ Energiemix vertretbar.
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Der
Gewinn aus ‚sauberem’ Strom sollte in neue Kraftwerke für umweltfreundliche
Ener-gien investiert werden.
Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck erzeugen 7 % ihres
Stroms selber: vier Wasserkraftwerke, drei Blockheizkraftwerke und ca. 50
private Photovoltaik-Anlagen produzieren ca. 8,5 Millionen kwh im Jahr. Dieser
Strom kostet als Ökostrom 3 Pfennig pro Kilowattstunde mehr als Atomstrom. Der
Aufpreis soll zu 100 % in re-generative Energieerzeugung investiert werden.
Hierfür gibt es ein unabhängiges Überwachungsgremium.
Zu 93 % (ca 190 Millionen kwh/Jahr) beziehen die
Stadtwerke Fürstenfeldbruck ihren Strom von den Isar-Amper-Werken, einer
Tochter der Bayern Werke, die jetzt wiederum zu e-on gehört. Bekanntermaßen ist
e-on nicht nur Betreiberin Bayerischer Atomkraftwerke, sondern hat auch
Verträge zur Abnahme von Atomstrom aus dem tschechischen Temelin. Dieses AKW
erfüllt keine europäischen Sicherheitsstandards, kann sich aber nur
wirtschaftlich rechnen, wenn Strom in andere Länder, vor allem nach
Deutschland, exportiert wird.
Wechseln
zu Ökostrom-Lieferanten
Auf unserer Veranstaltung
zum Ökostrom, bei der neben der Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau
und dem Landtagsabgeordneten Dr. Martin Runge auch ein Vertreter der Stadtwerke
Fürstenfeldbruck vertreten war, stellten wir die Frage, ob es nicht sinnvoller
sei, wenn die Stadtwerke sich von ihrer Abhängigkeit von den Stromproduzenten
lösen und mit Anbietern von Ökostrom kooperieren. Hierfür scheinen die
Stadtwerke keine Möglichkeit zu sehen.
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Da
die Stadtwerke zu 93 % von der Lieferung durch Atomstrombetreiber
wirtschaftlich abhängig sind, wird es auf absehbare Zeit keine strategische
Umorientierung auf neue Energien geben!
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Das
Ökostrom-Angebot der Stadtwerke soll allen denjenigen eine Nische bieten, die
sich ernsthaft überlegen, den Stromlieferanten zu wechseln.
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Die
Stadtwerke Fürstenfeldbruck wollen weiter ihr Monopol in ihrem Einzugsbereich
sichern und Alternative Durchleitungen generell verhindern.
Wer wirklich ‚sauberen’ Strom beziehen will, wer etwas
zur Beschleunigung des Ausstiegs aus der Atomenergie tun will, sollte den Strom
von Lieferanten beziehen, die wirtschaftlich nicht von der Atomenergie abhängig
sind!
Weitere
Information zu Ökostromanbietern gibt es auf unserer aktuellen Internet-Seite.