Grafrath - Nach der turbulenten Sitzung des Grafrather Gemeinderats zur künftigen Nutzung des Geländes des ehemaligen Klosterwirts haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt. Zwei Bürgerinnen, Heidi Freyer und Christa Künneth, machen ihrem Ärger über die Vertagung des Tagesordnungspunktes und die Diskussionskultur in dem Gremium in einem Offen Brief an die Mandatsträger Luft. Sie distanzieren sich von den CSU-Gemeinderäten Gerald Kurz und Nobert Stöppel, weil diese Bürgermeister Hartwig Hagenguth 'in unsachlicher Art angegriffen' hätten. 'Weder Ton noch Wortwahl sind akzeptabel', schreiben sie. Es sollte selbstverständlich sein, dass bei unterschiedlichen Ansichten eine Diskussion 'sachlich und korrekt sowie mit Respekt und fairem Verhalten' geführt werde. Kurz und Stöppel seien gewählte Volksvertreter. 'Von derart unsachlichen Personen' wollen die Frauen ihre Interessen nicht vertreten sehen. Freyer und Künneth hoffen, dass Gemeinderatssitzungen zukünftig fairer ablaufen.
Das will auch CSU-Sprecher Kurz, der hofft, dass die Beratung nun schnellstmöglich wieder auf die Tagesordnung komme. Natürlich sei die Absetzung für viele Bürger eine Enttäuschung gewesen, so Kurz in einer Pressemitteilung, aber auch für die Gemeinderatsmitglieder, die schon vorher auf die Probleme hingewiesen hätten. Jetzt gelte es aber, die Planung sachlich fortzusetzen. Zu seinem Antrag auf Vertagung sagt Kurz, dass der Termin von Hagenguth nicht mit dem Planer abgesprochen gewesen sei. Bereits zuvor sei klar gewesen, dass Planer Klaus Kehrbaum die vom Bauausschuss gewünschten Zusammenfassungen der Bürgerstellungnahmen bis zur Sondersitzung nicht werde liefern können, sondern wegen juristischer Prüfungen erst einen Tag später. mann
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