KLOSTERWIRT-DEBATTE

Es ist beschämend

'Ende der Debatte'(12. Juni)


Besucher obiger Gemeinderatssitzung wissen jetzt mehr: Zwar nicht über den Stand der Dinge rund um die Klosterwirt-Bebauung - aber immerhin über die CSU und ihre Verbündete. Vorgeführt wurde uns Macht: Wir werden doch mit niemandem hier reden! Wir wissen nämlich alles, und unsere Sicht der Dinge ist die einzig richtige! Wir sahen: verschiedene Redebeiträge der CSU-Fraktion, schäumend von Vorwürfen und Behauptungen. Diese richteten sich vor allem gegen den Bürgermeister, in beleidigender Form. Zitat eines Redners : 'Also, ich könnte ja noch etwas ganz anderes sagen.' Davor hatte er sich schon deutlich abfällig ausgedrückt. Es war beschämend.


Und unglaublich. Wie das dann so gemacht wird: immer die gleichen Fakten, immer nur neu aufbereitet, zum Gähnen. Die Tendenz war eindeutig: Der Bürgermeister ist schuld. Man konnte nach kurzer Zeit ruhig abschalten - es kam immer das gleiche Lied. Bei allen unterschiedlichen Auslegungen der Fakten, man hätte sachlich arbeiten können. Der Tagesordnungspunkt, dessentwegen wir uns alle auf den Weg gemacht hatten, wurde also auf Wunsch dieser Gruppe gestrichen. Damit konnten wir alle gehen. Wütend und tief besorgt gingen wir nach Hause: Was 'läuft' da in Sachen Klosterwirt, wie ist es möglich, dass bei einem Thema, das alle angeht, mit dessen Ergebnis alle werden leben müssen, eine Gruppe sich verhält, als wäre die Öffentlichkeit (und wohl auch die anderen Parteien) ihre Feinde? Wir sind da wohl hilflos.


Unsere Hoffnung sind die besonnenen Menschen im Gemeinderat, die auch deutlich sichtbar waren. Ob wohl eine Aufweichung der Fronten möglich wird? Grafrath braucht sie dringend! Wir würden jedenfalls einer Einladung zur nächsten Gemeinderatssitzung mit diesem Thema, falls es sie denn geben sollte, wieder folgen.


Irmgard Bannmann


Grafrath


(SZ vom 13.06.2013)