Fürstenfeldbruck

CSU lehnt Sprinter auf der S4 ab

Wirtschaftsausschuss verwirft Brucker Machbarkeitsstudie


Fürstenfeldbruck – Der Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtags hat es abgelehnt, sich erneut mit der Machbarkeitsstudie über Sprinter auf der S4 zu befassen. Die CSU-Mehrheit verwarf damit am Donnerstag endgültig den Vorschlag der Verkehrsexperten Karl-Dieter Bodack und Karlheinz Rößler, 20 Expresszüge zwischen Fürstenfeldbruck und München einzusetzen, die im Berufsverkehr morgens und abends fast einen Zehn-Minuten-Takt herstellen würden. Das Konzept hatte der Ausschuss bereits im März zurück gewiesen, die SPD-Abgeordneten Herbert Kränzlein und Kathrin Sonnenholzner aber einen neuen Antrag eingereicht, weil sie mit der Begründung des Innenministeriums nicht einverstanden waren.


Den Abgeordneten lag am Dienstag eine Stellungnahme der Obersten Baubehörde vor, in der dargestellt wird, dass Zeitpuffer auf dem eingleisigen Abschnitt vor Pasing sowie Kapazitäten im Bahnhof Pasing fehlen würden. Drei vorgeschlagene Sprinter würden Eurocity-Zügen, die zwischen München und Zürich verkehren, in die Quere kommen. Für die Sprinter vom Typ S4X müsste der Bahnsteig 1 in Fürstenfeldbruck, der kaum über die Schienenoberkante reicht, auf 96Zentimeter erhöht werden. Dafür sei eine „mehrjährige Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit anzusetzen“, heißt es in der Stellungnahme.


„Ich bin Laie, halte das aber für schlüssig“, erklärte der CSU-Landtagsabgeordnete Reinhold Bocklet aus Gröbenzell, der mit Nein gestimmt hatte. „Es macht keinen Sinn, über etwas zu verhandeln, was nicht geht.“ Stattdessen sollte man nach Lücken im Fahrplan suchen, um den ein oder anderen Expresszug doch noch durchzusetzen. Was die veranschlagte Zeit von mehreren Jahren betrifft, um einen einzigen Bahnsteig zu erhöhen, meinte Bocklet: „Das ist ein Elend mit den Baumaßnahmen der Bahn.“ Schuld seien gesetzliche Vorschriften des Bundes, die geändert werden müssten. „Das Planungsrecht muss vereinfacht werden“, forderte Bocklet.


Dagegen kritisierte der SPD-Abgeordnete Kränzlein, die CSU verhindere mit ihrer Haltung Verbesserungen für die Fahrgäste. „Ohne eine Ertüchtigung ist ein immer wiederkehrender Verkehrskollaps vorprogrammiert“, sagte er. Die SPD werde den Vorschlag weiter verfolgen, Regionalexpresszüge aus dem Allgäu im Brucker Bahnhiof halten zu lassen. bip



Quelle
Verlag Süddeutsche Zeitung
Datum Freitag, den 12. Juni 2015
Seite 10