Fürstenfeldbruck
Ablehnung der Sprinter
Laut Verkehrsplanern ist Landtag falsch informiert gewesen
Fürstenfeldbruck – In der Debatte um Expresszüge auf der S-4-Strecke glauben die
Verkehrsplaner Karl-Dieter Bodack und Karlheinz Rößler, der Wirtschaftsausschuss
des Landtages sei falsch informiert gewesen, als er im März eine von Landrat
Thomas Karmasin eingereichte Petition ablehnte, die den Einsatz solcher Sprinter
vorsah. Die beiden Verkehrsplaner hatten im Auftrag des Landkreises ein Konzept
entwickelt, wonach sich mithilfe von 20 Expresszügen im Berufsverkehr ein
Zehn-Minuten-Takt erreichen ließe. Der Ausschuss verwarf die Petition mit den
Stimmen von CSU, Freien Wählern sowie – versehentlich – den Grünen. Zur
Begründung hatte das Innenministerium erklärt, die Gleiskapazitäten reichten
nicht aus und der Bau eines neuen Bahnsteiges in Bruck würde eine mehrjährige
Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit erfordern. Es handle sich nicht um einen
Neubau, widerspricht Bodack, sondern darum, einen vorhandenen zu erhöhen. Das
sollte „binnen Monaten“ möglich sein. Auch den Verweis auf fehlende Kapazitäten
halten beide für falsch. Auf dem eingleisigen Abschnitt vor Pasing betrage der
Zeitpuffer zwei Minuten. „Einen so kleinen Zeitpuffer praktiziert die Bahn
selbst zu den Minuten 58 und 00 bei Regionalzügen von und nach Bruck“, so
Bodack. Da ihr Fahrplan für die Sprinter sieben bis zehn Minuten Wendezeiten
vorsieht, ließen sich die Fahrten der Expresszüge auch noch um zwei Minuten
verschieben. Im Pasinger Bahnhof könne es keinen Konflikt mit den Regionalbahnen
aus Garmisch geben, wie das Ministerium behauptet, weil diese zu den Minuten 05
oder 06 sowie 39 und 40 hielten, die Sprinter nach Fürstenfeldbruck jedoch zur
Minute 14, also mit einigem Zeitabstand. Bodack und Rößler erklärten, sie seien
bereit, alle strittigen Punkte mit Vertretern des Innenministeriums und der Bahn
zu diskutieren. bip