Fürstenfeldbruck

Sprinterzüge könnten kommen

Die Bahn baut den Fuhrpark aus, aber nicht für die Strecke der S4


Fürstenfeldbruck – Wenn sie es denn wollte, könnte die Bahn nun das Angebot auf der Strecke der S4 verbessern und sogar den vom Landkreis angestrebten und wiederholt vom Kreistag beantragten S-Bahn-Express-Verkehr zwischen Fürstenfeldbruck und dem Hauptbahnhof einführen. Das ist am Montagnachmittag in der Sitzung des Planungsausschusses vom Kreistag deutlich geworden. Mit der Übernahme von Zügen der Baureihe ET 423 aus Stuttgart verfügt die Münchner S-Bahn inzwischen nämlich über einen größeren Fahrzeugpark. Mit dieser Übernahme, auch das wurde in der Sitzung angesprochen, wird zwar eine Anregung aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck umgesetzt. Nur sollen die Züge nun anderswo eingesetzt werden, beispielsweise auf der LinieA im Landkreis Dachau. Damit wollten sich die Brucker Kreisräte nicht abfinden. Auf Antrag des Puchheimer Bürgermeisters Norbert Seidl (SPD) wurde einstimmig beschlossen, die Forderung nach Sprinterzügen auf der S4 und zwischen der Kreisstadt und dem Hauptbahnhof ebenso aufrecht zu erhalten wie die nach weiteren Zusatz- oder Verstärkerzügen.


Zudem ist die Bahn noch mit einem Votum zu einem entsprechenden Gutachten des Landkreises zu den Sprinterzügen und zur Verbesserung des Angebots auf der Linie der S4 im Verzug. Auch in diesem Punkt wurde mit einem einstimmig beschlossenen Antrag von Gottfried Obermair (FW) bekräftigt, die ausstehende Antwort der Bahn mit Nachdruck einzufordern. In diesem Punkt kann der Landkreis sogar auf die Unterstützung des Landtags-Wirtschaftsausschusses bauen. Die dort vertretenen Abgeordneten hatten im Juli die Bahn einstimmig dazu aufgefordert, eine detaillierte Stellungnahme zum Landkreis-Konzept abzugeben. In diesem hatte ein Gutachter einen zusätzlichen S-Bahn-Express-Verkehr zwischen Fürstenfeldbruck und dem Münchner Hauptbahnhof als realisierbar bezeichnet. In dieser Frage ist Eile geboten. Sollte sich die Reaktion der Bahn nämlich bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember verzögern, dann passt das veraltete Gutachten nicht mehr zu den veränderten Realitäten, und der Landkreis müsste noch ein weiteres Gutachten in Auftrag geben. Gerhard Eisenkolb