Fürstenfeldbruck

S-BAHN

Flaschenhals in Pasing


„Mythos Sardinenbüchse“ (2./3. Oktober)


Es ist schon erstaunlich mit welcher Hybris die Verantwortlichen der DB über ihre


aktuellen Vorstellungen und Planungen für die S-4-West plaudern und dabei die Anliegen der Fahrgäste vom Tisch wischen. Als Beleg für angeblich nicht ausgeschöpfte Kapazitäten im Berufsverkehr wird die Auslastung zweier Züge an der Leienfelsstraße (Abfahrt in Geltendorf um 5.54 Uhr und um 8.31 Uhr) angeführt. Bekanntermaßen liegt die Spitze der Hauptverkehrszeit dazwischen. Außerdem wird der Regelfall unterstellt. Wie oft aber gibt es Ausnahmen: Stellwerks- und Bahnübergangsstörungen, Verspätung der Regionalzüge, Personen im Gleis usw.! Es bleibt dabei, die S4 ist mit 30300 Fahrgästen (MVV-Daten aus dem Jahr 2010) die am stärksten genutzte S-Bahnlinie im Landkreis. Doch S3 und S8 fahren in der Hauptverkehrszeit im Zehn-Minuten-Takt! Es wird Zeit, dass Bahn und MVV aktuelle und umfassende präsentieren, um aufgrund objektiver Daten im Dialog planen zu können.


Immerhin haben die Verantwortlichen eingesehen, dass der Flaschenhals für die S4 nicht die Stammstrecke, sondern der Westkopf des Bahnhofs München-Pasing ist. Hier wird die Planung für einen viergleisigen Ausbau angekündigt. Aus den Äußerungen der DB-Vertreter lässt sich schließen, dass der Ausbau erst nach deutlich 2020 erfolgen wird. Die Kommunen entlang der S4 werden aus diesen Perspektiven Konsequenzen für ihre Siedlungspolitik ziehen müssen, wenn sie nicht im Individualverkehr ersticken wollen.Reinhold Koch,


Stadtrat Puchheim