Fürstenfeldbruck

Bürgerinitiative bleibt skeptisch

Sprecherin kritisiert abgespeckte S4-Ausbaupläne


Fürstenfeldbruck – Mit Skepsis reagiert die Bürgerinitiative „S 4-Ausbau jetzt“ auf die Ankündigung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU), die Bahnstrecke nur zwischen Pasing und Eichenau dreigleisig auszubauen. Bislang war von vier Gleisen die Rede. Mirko Pötzsch (SPD), ein Sprecher der Bürgerinitiative, will zwar noch abwarten, bis er die Details der Optimierungspläne aus dem Ministerium kennt. „Aber gefühlt würde ich sagen, das reicht nicht, weil es nur ein paar Probleme löst“, so Pötzsch. Er erinnert daran, dass ursprünglich ein viergleisiger Ausbau bis Buchenau geplant war, dann nur noch bis Eichenau. In jede Richtung fahre die gleiche Anzahl Züge, mit einem dritten Gleis könnte ein Fünfzehn-Minuten-Takt für die S-Bahn eingerichtet werden, allerdings wären wohl Ausweich- wie Überholstrecken notwendig. Außerdem bliebe der Abschnitt zwischen Buchenau und Eichenau als Engstelle erhalten. Pötzsch bedauert, dass der Minister das Landkreis-Konzept von Sprinterzügen abgelehnt und lediglich einen weiteren Verstärkerzug im morgendlichen Berufsverkehr angekündigt hat. Elke Struzena (Grüne), eine weitere BI-Sprecherin, kritisiert, dass vom Ausbau nur noch in abgespeckter Form die Rede ist. „Das Ministerium möchte einen robusteren Nutzen-Kosten-Faktor erreichen. Dazu sollen die Kosten minimiert werden. Der größere künftige Nutzen wird aber vernachlässigt“. Aus Gründen der Klimaschutzes sei es notwendig, Menschen durch ein attraktives Angebot für die Bahn zu gewinnen. Das Wachstum der Einwohnerzahl im Einzugsgebiet der S 4 erhöhe ohnehin den Bedarf, obendrein soll das Angebot an Fernzügen aus Richtung Zürich erweitert werden. Struzena hofft deshalb, dass der Landtag die neuen Pläne noch einmal überprüft.


Nach vielen Monaten hat das Innenministerium, das seit der Kabinettsbildung im Herbst für den Verkehr zuständig ist, nun auch auf das Gesprächsangebot der Bürgerinitiative reagiert. Ein Treffen soll demnach am 24. Juni stattfinden. „Zwar ohne den Minister, aber immerhin“, meinte Pötzsch. Peter Bierl