Ein Schritt in Richtung Express-S-Bahn


Fürstenfeldbruck – Große Hoffnungen verbindet der Stimmkreisabgeordnete Reinhold Bocklet mit der „Probefahrt“ von Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) an diesem Dienstag auf der Strecke der S4 im morgendlichen Berufsverkehr. Der Gröbenzeller Bocklet hat die Bahnfahrt des Ministers am Montag als „Lichtblick“ bezeichnet und in einen Zusammenhang mit der vom Kreistag geforderten Express-S-Bahn von Fürstenfeldbruck nach München gestellt. Laut dem Abgeordneten könnte eine angebotsorientierte Ausweitung der Sprinterzüge, die im Stundentakt zwischen der Kreisstadt und dem Münchner Hauptbahnhof mit Zwischenstopps in Eichenau, Puchheim und Pasing pendeln sollen, die stark frequentierten S4 entlasten.


Auch das Argument des Landkreises, schon jetzt für eine Übergangszeit das Angebot zu verbessern, gewinnt infolge weiterer Verzögerungen bei der geplanten zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München an Gewicht. Zudem ist das Landkreiskonzept zur Verbesserung der S4 auch nach Einschätzung des MVV sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft zu verwirklichen, sofern der Freistaat die Leistungen bestellt und die Mittel bewilligt. Bereits im Januar hatte der Kreistag beschlossen, ein Gutachten von Karl-Dieter Bodak dem Innenministerium vorzulegen. Laut dem Gutachten wäre es möglich, die Express-S-Bahn schon in diesem Sommer in Betrieb zu nehmen.


Der Vorteil des Konzepts besteht darin, dass die überlastete Stammstrecke der S-Bahn nicht tangiert wird und nur eine einzige bauliche Maßnahme erforderlich ist. Am Bahnhof in Fürstenfeldbruck müsste am Gleis 1 unmittelbar neben dem Bahnhofsgebäude ein zusätzlicher Bahnsteig errichtet werden. Der zusätzliche Bahnsteig soll gewährleisten, dass das viel befahrene Gleis der Strecke Pasing-Buchloe in Bruck nicht durch wendende Expresszüge blockiert wird. eis