Wenig Hoffnung auf Verbesserung

Staatsregierung koppelt S4-Ausbau an zweiten Stammstreckentunnel

Fürstenfeldbruck - Die CSU-Prominenz aus dem Landkreis bringe den S4-Ausbau nicht voran, kritisiert der Bahnexperte Ralf Wiedenmann. 'Außer Sprüche haben die für die S4-Pendler nichts erreicht. Im Gegenteil, in der morgendlichen Stoßzeit verkehrten vor 13 Jahren mehr Züge als heute.' Anlass für die Vorwürfe sind Antworten, die die Landtagsfraktion der Freien Wähler (FW) vom Wirtschaftsministerium zum S 4-Ausbau sowie zur Behandlung der Massenpetition aus dem Landkreis erhalten hat. Rund 8000 Bürger hatten den schnellstmöglichen Ausbau gefordert. Der Landtag hatte die Staatsregierung aufgefordert, nach Lösungen zu suchen.

Das Ministerium erwartet die Ergebnisse einer Simulation der Betriebsabläufe unter optimierter Infrastruktur, heißt es in der Antwort auf die FW-Anfrage. Außerdem wurde auf das Nutzen-Kosten-Gutachten vom Frühjahr 2012 verwiesen. Seitdem würde eine Arbeitsgruppe an einer Optimierung arbeiten. Die Gruppe sei also vor dem Beschluss des Landtages eingesetzt worden und mehr als ein Jahr tätig, stellt Wiedenmann fest. Für den gebürtigen Puchheimer, der in einem Schweizer Fahrgastverband aktiv ist, hat das mit dem Beschluss des Landtages nichts zu tun. Die FW wollten außerdem wissen, warum der Ausbau mit dem zweiten Tunnel gekoppelt werden müsse. Es sei nicht zu erwarten, dass der viergleisige Ausbau vor Inbetriebnahme realisiert werden könne, heißt es in der Antwort. Die Staatsregierung verschweige, dass der Ausbau der S4 zwischen Pasing und Buchenau auf ihr Betreiben hin aus dem Bundesförderprogramm im Herbst 2010 gestrichen wurde, rügt Wiedenmann und erinnert daran, dass der CSU-Landtagsabgeordnete Reinhold Bocklet die Streichung verteidigt hatte. bip


(SZ vom 22.08.2013)