Fürstenfeldbruck - Um auf der Brucker S-Bahnlinie schnell deutliche Verbesserungen zu erreichen, dringt der Kreistag darauf, dass noch im Juli die Entscheidung über zusätzliche Züge gefällt wird. In der Sitzung am Montag war man sich einig, dass das bayerische Verkehrsministerium die Ergebnisse einer neuen Machbarkeitsstudie so zeitig vorlegen muss, dass es schon im Herbst zu Verbesserungen bei der S4 kommen kann. Landrat Thomas Karmasin (CSU) kündigte an, dass er noch vor der Sommerpause ein Gespräch mit Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) führen will.
Der Landkreis möchte den Beweis antreten, dass durch den Einsatz von sogenannten Sprinterzügen das Angebot auf der Linie S4 deutlich verbessert werden kann. Da der lange angekündigte viergleisige Ausbau nach Bruck immer noch nicht umgesetzt worden ist - SPD-Kreisrat Herbert Kränzlein nannte Zeil 'Verkehrsverhinderungsminister' -, hat sich der Landkreis für eine Übergangslösung entschieden. Die sieht den Einsatz älterer S-Bahn-Modelle vor, die bestimmte Halte zwischen Fürstenfeldbruck und dem Hauptbahnhof auslassen, auf diese Weise andere Triebzüge entlasten und einen attraktiven Takt gewährleisten. Reinhold Bocklet (CSU) erklärte, dass diese Idee 'auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft' werde. Bocklet hält es für wichtig, dass bei den weiteren Gesprächen mit dem Verkehrsministerium der Landkreis mit eigenen Gutachtern vertreten ist und nicht nur die Gutachter des Ministeriums und Vertreter der Bahntochter DB Regio den Landkreispolitikern gegenübersitzen. Bocklet ließ offen, ob es schon im Herbst ein umsetzungsfähiges Konzept geben könnte. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass bis dahin 'Schlussfolgerungen möglich' sein dürften.
Neben Landrat Thomas Karmasin soll an dem Gespräch mit Zeil im Juli auch der FDP-Kreisrat Ulrich Bode teilnehmen. Kränzlein freilich hegt Zweifel, dass der in dieser Angelegenheit qualifiziert ist. FDP-Fraktionssprecher Klaus Rehbock verteidigte Bode und ermahnte Kränzlein, 'den Kreistag nicht mit Wahlkampfveranstaltungen einer Oppositionspartei in Bayern zu verwechseln'. Bode selbst sagte, er sei mit dem Thema vertraut. Eine Teilnahme der S-4-Initiative an den Gesprächen, wie sie Gottfried Obermair (Freie Wähler) beantragt hatte, lehnte die Mehrheit des Kreistags ab.Erich C. Setzwein
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