BAHNHOF GELTENDORF

 

Jahrzehnte des Geplappers

 

'Nur für Sportliche' (8. März)

Am Bahnhof Geltendorf wurde mit den Baumaßnahmen zu einem barrierefreien, behindertengerechten Zugang zur S-Bahn begonnen. Das heißt, der zweite Bahnsteig zu den Gleisen 2 und 3 wird um 20 Zentimeter angehoben. Es soll aber auch das Gleis 2 für die Regional- und Fernzüge um diese 20 Zentimeter höher gelegt werden, zur Einhaltung der Norm für diese Züge.

Betrachten wir einmal ganz nüchtern, was sich am Bahnhof Geltendorf schon abgespielt hat und welche Maßnahmen noch bevorstehen sollten. So wurden vor circa sechs Jahren die Bahnsteigunterführung verlängert und die drei Aufzüge eingebaut. Die Elektrifizierung der Strecke nach Lindau soll endlich nach mehreren Jahrzehnten des Geplappers in Angriff genommen werden. Für die S-Bahn steht das Projekt 'S-4-Ausbau jetzt' an. Vor vielen Jahren wurde mal eine einzelne Weiche für die Verbesserung des S-Bahn-Betriebs eingebaut. Diese wurde vor zwei Jahren wieder ausgebaut.

Frage: wurde die angelaufene Baumaßnahme und wurden die früheren je mit zukünftigen Projekten abgestimmt? Mir drängt sich der Eindruck auf, man hat sich beraten mit den Dezernaten 'Wir wollen nicht - die Elektrifizierung Geltendorf - Lindau' und 'Wir wollen nicht - den Ausbau der S4'. Warum so böse auf die Bahn? Vor zehn, zwölf Jahren wurde in Schwabhausen bei Machelberg die alte Überführung durch eine neue ersetzt. Bei einer Vorbesprechung hat der damalige Bürgermeister der Gemeinde Weil, Josef Schmelcher, auf die kommende Elektrifizierung hingewiesen und gefragt, ob die neue Überführung dem gerecht wird. Die Vertreter der Bahn gaben sehr herablassend zur Antwort, sie wüssten schon, was richtig sei. Und jetzt verteuert sich der zukunftsweisende Ausbau der Strecke nach Lindau übermäßig. Mit den angelaufenen Bauarbeiten am Bahnhof Geltendorf wird mit Sicherheit auch nicht den dringend notwendigen Projekten - der Elektrifizierung und dem S4-Ausbau - Rechnung getragen.Peter Bergmoser, Geltendorf


(SZ vom 14.03.2013)