Warnung vor dem Abstellgleis

Bürgerinitiative lehnt Varianten für Ausbau des Bahnhofs Buchenau ab

Fürstenfeldbruck-An diesem Mittwoch sollen die Weichen gestellt werden für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Buchenau. Der Bauausschuss dürfte für die dritte der sechs von der Bahn vorgelegten Varianten votieren. Diese sieht einen Zugang in der Mitte des Bahnsteigs, auf Höhe des sogenannten Blauen Hauses, und einen Tunnel bis zum Gleis drei vor. Zudem will die Stadt auf der Südseite einen Weg anlegen, der Buchenau an Gleis drei anbindet. Die 30000 Euro hierfür müsste die Stadt aufbringen, während die Bahn mit 3,6 bis 4 Millionen Euro den Löwenanteil des barrierefreien Umbaus schultern muss. Geprüft werden soll zudem, ob eine Rampe auf der Südseite des Mittelbahnsteigs einen störanfälligeren Aufzug ersetzen könnte.

Thomas Brückner, Kopf des Verkehrsforums Fürstenfeldbruck und einer der Sprecher der Bürgerinitiative 'S4-Ausbau jetzt' warnt freilich davor, Stadt und Bahn steuerten buchstäblich Richtung Abstellgleis. In einem offenen Brief an Brucks OB Sepp Kellerer begrüßt er zwar 'den längst überfälligen Beginn der Planungen für einen barrierefreien Ausbau'. Keine der vorgelegten Varianten aber berücksichtige einen viergleisigen Ausbau des Bahnhofs. Ein solcher ist zwar vorerst vom Tisch. Brückner ist aber davon überzeugt, dass er angesichts steigender Fahrgastzahlen und des Ausbaus der Bahninfrastruktur irgendwann doch noch kommt. Ergo: ' Aus unserer Sicht käme es einem Schildbürgerstreich gleich, wenn wir beim jetzigen Ausbau des Bahnhofs nicht auch die eventuelle spätere Viergleisigkeit mit in die Planung einbeziehen und vielleicht in 18 Jahren alles neu Gebaute wieder abreißen müssten.' Brückner plädiert dafür, die Planungen zu überarbeiten. Auch deshalb, weil die Bürgerinitiative keine der fünf Varianten für wirklich barrierefrei hält.

Verkehrsforum und Bund Naturschutz schlagen alternativ vor, Gleis zwei für durchfahrende Züge zu reservieren und damit auf die Nutzung des ohnehin zu tiefen Mittelbahnsteigs zu verzichten. Sodann solle eine Schienenverbindung der Gleise eins und drei geschaffen werden. Stadtauswärts fahrende S-Bahnen würden ausschließlich auf Gleis eins fahren, stadteinwärts fahrende auf Gleis drei. Die Außenbahnsteige-auch der neu zu schaffende Außenbahnsteig Süd-müssten auf ein barrierefreies Niveau gebracht werden. Auch das Konzept des Verkehrsforums sieht eine Fußgängerunterführung am Blauen Haus vor-mit dann zwei Aufzügen.stefan salger


(SZ vom 25.07.2012)