Naturschützer fordern runden Tisch zur S4

Fürstenfeldbruck - Bahn und Verkehrsministerium sollen gemeinsam mit Umwelt- und Fahrgastverbänden Lösungen für den Ausbau der S4 finden, fordern Bund Naturschutz (BN) und Brucker Verkehrsforum. BN-Kreisvorsitzende Christa Spangenberg und Thomas Brückner unterstützen das Konzept 'Plan A' des Ingenieurbüros BKS, das einen schrittweisen Ausbau der Münchner S-Bahn vorsieht und für die S4 einen viergleisigen Ausbau bis Grafrath. Die Finanzierung eines zweiten Tunnels in München sei gescheitert, und selbst wenn dieser gebaut würde, bringe dies 'für den S4-Verkehr erstmal überhaupt keine Verbesserung'. Denn die Stammstrecke endet zwischen Laim und Pasing, das Nadelöhr für alle S-Bahnlinien in den Westen liegt aber beim Westkopf Pasing. Das mindeste wäre ein Grund, den Westkopf Pasing zeitgleich mit einer zweiten Stammstrecke in Angriff zu nehmen. Angesichts der 'chronischen Unterfinanzierung des ÖPNV' fordern BN und Verkehrsforum, den Westkopf Pasing und den Ausbau der S4 vorzuziehen. Damit in Eichenau aufzuhören, halten Brückner und Spangenberg für 'zu kurz gegriffen', auch wenn der Weiterbau bis Buchenau Naturschutzgebiete im Bereich der Amper zerstören würde. Gleiches gilt für das Ensemble am Kloster Fürstenfeld.

Wichtig ist Spangenberg und Brückner auch die Barrierefreiheit. Wenn S-Bahnen nach einem Ausbau auf den mittleren beiden Gleisen fahren, würden die barrierefreien Zugänge in Eichenau und in Puchheim im Süden wegfallen. In der Buchenau und für den Mittelbahnsteig in Puchheim gibt es bis heute keinen Aufzug oder flache Rampen. bip

(SZ vom 21.02.2012)