Fürstenfeldbruck - Der Landtag soll endlich seiner Aufgabe gerecht werden, die Regierung zu kontrollieren und darauf bestehen, dass Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) die Beschlüsse zum Einsatz von Langzügen auf der S4 umsetzt. Das fordern Kommunalpolitiker der Grünen und der Unabhängigen Bürgervereinigungen in einem offenen Brief an die Abgeordneten. 'Wie lange wollen Sie sich noch von Zeil auf der Nase herumtanzen lassen', heißt es in dem Schreiben, das auch der Grafrather Bürgermeister Hartwig Hagenguth und Friedrich Lange vom Verkehrsclub Deutschland in Bruck unterschrieben haben.
Sie verweisen darauf, dass die Grünen bereits im Januar 2010 beantragt haben, in den Hauptverkehrszeiten auf der S4 ausschließlich Langzüge einzusetzen. Sechzehn Monate später habe das Plenum des Landtages diesem Antrag zugestimmt, der Minister im September 2011 aber gerade einmal die Verlängerung von vier Zügen angekündigt. Alle Zwischenlösungen, eine gemischte Flotte oder Züge mit Lokomotiven, würde der FDP-Minister 'mit fadenscheinigen Argumenten' ablehnen. Dabei sollen solche Fahrzeuge nur in Hauptverkehrszeiten und auf Linien eingesetzt werden, die gar nicht durch die Stammstrecke fahren. Stattdessen würden die Pendler auf das Jahr 2014 vertröstet.
Detailliert belegen die Unterzeichner, wie das Angebot auf der S4 in den vergangenen zwölf Jahren immer weiter abgebaut wurde. Das Ergebnis sei, dass auf der S3 aus Mammendorf und auf der S8 aus Herrsching heute mehr Züge verkehren als auf der Linie S4 nach Geltendorf, obwohl die Zahl der Fahrgäste der S4 um 35 und zehn Prozent höher ist. 'Hören Sie also auf, das Verkehrsministerium mit Samthandschuhen anzufassen', fordern die Verfasser des Briefes. bip
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