Lindau–München nach Elektrifizierung
Ausbau der S4 erforderlich
Auf der Homepage der Deutschen Bahn zur Elektrifizierung Lindau- München wird von sechzehn Fernzügen Zürich–München, also acht Zügen pro Richtung gesprochen. Gegenwärtig verkehren pro Richtung nur vier Fernzüge ( http://www.abs48.com/sites/default/files/daten/docs/ prognose-zugzahlen_2025_stand_mai_2014.pdf ). Erstmals sehen wir hier auch zusammengefasst die geplante Ausdehnung des Nahverkehrs.
Bisher verkehren auf der Strecke Geltendorf–München 75 Züge des Nahverkehrs, künftig sollen es deren 134 sein. Auf der Strecke München– Geltendorf werden also neben der S-Bahn statt bisher 83 Züge des Regionalund Fernverkehrs künftig 150 Züge verkehren.
Demgegenüber hat das Bayerische Verkehrsministerium, beispsweise in der Antwort der Staatsregierung an Mdl Ludwig Hartmann, jeweils nur von künftig sechs Fernzügen pro Richtung gesprochen (http: //www.ludwighartmann.de/elektrifizierung-der-eisenbahnstrecke-mu% cc%88nchen-geltendorf-lindau/):
Die Fragen
„5. Inwieweit sind der Staatsregierung Trassenkonflikte zwischen dem Fernverkehr, der ab 2020 regelmäßig zweistündlich verkehren soll, und der S-Bahn zwischen München-Pasing und Geltendorf bekannt, nachdem ein Ausbau der Strecke München-Pasing – Buchenau zur Entzerrung von S-Bahn und Fern- bzw. Regionalverkehr vorerst fraglich ist?
6. Wie sollen diese Trassenkonflikte gelöst werden?“
aus der Anfrage von Hartmann werden von der Staatsregierung folgendermaßen beantwortet:
„Zu 5. und 6.: . . . Der Staatsregierung ist bewusst, dass die Fahrpläne zwischen dem Fernverkehr und der S-Bahn in diesem Abschnitt eng abgestimmt werden müssen. Wenn im Rahmen der Bestellung des Jahresfahrplanes 2021 die minutengenauen Fahrlagen feststehen, kann der genaue Fahrplan in diesem Streckenabschnitt erarbeitet werden.“
Es ist vollkommen illusorisch, dass ohne einen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Pasing und Geltendorf – zumindest auf Teilstrecken – ein solch verdichteter Fahrplan funktionieren kann.
Gleichzeitig soll ja nach der Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke der 15- statt des 20-Minuten-Taktes für die S-Bahn eingeführt werden. Es zeugt entweder von einer völligen Inkompetenz (oder noch schlimmer einer absichtlichen Irreführung von Landtag und Öffentlichkeit) der Verkehrsministerien in Berlin und München, zu behaupten, die Fahrplankonzepte der Elektrifizierung würden nicht zwingend einen Ausbau der S4 erfordern.
Eine Abstimmung der Fahrpläne wird da rein gar nichts bringen, wegen der Geschwindigkeitsdifferenzen ist es schlicht und einfach physikalisch unmöglich, diese zusätzlichen Züge unterzubringen, ohne dass es zu zeitraubenden und verspätungsanfälligen fahrplanmäßigen Überholungen kommt.
Ein Ausbau der Infrastruktur ist notwendig und dringend.
Quintessenz: Der Ausbau der S4 muss so schnell wie möglich erfolgen und er verträgt absolut keine zeitliche Verzögerungsstrategie mehr.
Die Staatsregierung hat uns während der S-Bahnfahrt von Fürstenfeldbruck nach München im Mai (http://www.stmi.bayern.de/med/aktuell/archiv/2014/ 20140513infofahrtsbahn/) außerdem eine Katze im Sack verkauft. Die Staatsregierung muss endlich die Studie zum dreigleisigen Ausbau veröffentlichen, damit die darin vorgesehenen Angebots-Konzepte überprüft werden können und mit dem ursprünglichen Konzept eines viergleisigen Ausbaus verglichen werden können.
Es wäre auch endlich an der Zeit, dass sich die MdLs und MdBs aus der Region zusammentun, und den Ausbau der S4 gemeinsam einfordern. Beispielsweise fordern die MdLs Günther Knoblauch (SPD) und Reserl Sem (CSU) gemeinsam einen Ausbau der Bahnstrecke München–Mühldorf und haben damit mehr Wirkung.
Ralf Wiedenmann