Die Planungen für eine 2. Stammstrecke für die Münchner S-Bahn werden zur Zeit vorgestellt, und die Bürger können dazu bis zum 23.Februar ihre Einwendungen machen.
Und dies ist notwendig, wenn wir uns die Vorstellungen der
Bahn genauer anschauen:
2.
Stammstrecke ein Schildbürgerstreich!
Sie beginnt in Laim und verläuft parallel zu der bestehenden Hauptstrecke unterirdisch in einer Tiefe von bis zu 42 m (!) mit nur 2 Bahnhöfen ,am Hauptbahnhof und Marienplatz und endet am Leuchtenbergring.
Offiziell ist die neue Strecke zur Entlastung der bestehenden Stammstrecke Pasing – Ostbahnhof gedacht, damit zukünftig mehr Züge die Stadt München erreichen oder durchqueren, doch die bisherigen Planungen mit hohen Kosten von geschätzten 1,5 Milliarden Euro (das ist soviel, wie das gesamte S-Bahnnetz bisher gekostet hat!) werden diesem Anspruch nicht gerecht.
Im Gegenteil - Betrachtet man das vorgelegte Betriebskonzept, so sind nur für eine Teilstrecke von der S6 ab Gauting Richtung Innenstadt Verbesserungen im Zugverkehr vorgesehen.
Die S-Bahn-Linien von Mammendorf (S4),
Herrsching (S5) und Tutzing (S6) werden über die neue Strecke geführt,
die S-Bahnbenutzer dieser Linien müssen dann zusätzliche Umstiege in Kauf
nehmen. An den Umsteigebahnhöfen Hauptbahnhof und Marienplatz müssen lange
Wege zurückgelegt werden.
Versprochene
Verbesserungen auf der Strecke Pasing- Geltendorf: gestrichen !
Die Fahrgäste auf der S 8 Geltendorf können zwar auf der jetzt bestehenden Linie fahren, doch nach wie vor sind Verspätungen eingeplant, da auf dieser Strecke keine Verbesserungen vorgesehen sind. Auch der als Alternative vorgesehene 15 –Minuten-takt für das gesamte Strecken-Netz steht zwar auf dem Papier, in der Praxis lässt sich dies wegen des parallel laufenden Fernverkehrs München – Lindau nicht realisieren.
So fehlt in dem Konzept der lang versprochene viergleisige Ausbau des Streckenabschnitts von Pasing nach Buchenau, damit auf der Linie nach Geltendorf der 10-Minutentakt in den Hauptverkehrszeiten umgesetzt werden kann.
Wenn die 2. Stammstrecke gebaut werden sollte, stehen für
die nächsten Jahre keine Mittel mehr für Verbesserungen im S-Bahn-Netz zur
Verfügung!
Günstigere
Alternativen sind möglich !
Die geplanten
Mittel von ca. 1,5 Milliarden Euro sollten nicht einfach in den Münchner
Untergrund versenkt werden, denn
sie lassen sich durchaus
sinnvoller einsetzten:
Mit dem Ausbau des schon
vorhandenen Südrings von Laim über Heimaranplatz zum Ostbahnhof wird eine
Entlastungsstrecke geschaffen, die nur 600 Mio Euro kostet, und auf der vor
kurzem verbesserten Stammstrecke sind nur zusätzliche Überholgleise und
Weichen erforderlich. Zusammen mit dem viergleisigen Ausbau der Strecke Pasing
bis Buchenau für ca. 280 Mio Euro wären dann noch zusätzliche Mittel für den
Ausbau des S-Bahn-Netzes zur Verfügung.
Wenden sie sich mit einer Einwendung an die Regierung von Oberbayern
(siehe umseitiger Text) oder nutzen Sie das Internet für zusätzliche Informationen einschließlich Text für Einwendungen im Internet unter www.gruene-grafrath.de