Renaturierung des Ampermooses - Eine unendliche Geschichte

Martin Runge fragt nach.

München (16. Mai 2008). Das Ampermoos, eines der wichtigsten Niedermoore Deutschlands, droht zunehmend auszutrocknen, was unter anderem zur Folge hat, dass die für dieses Feuchtgebiet typische Tier- und Pflanzenwelt nach und nach verschwindet. Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt und bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde für das Ampermoos ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Seither wird lt. Schreiben eines Leitenden Ministerialrates aus dem Umweltministerium vom März 2008 „… das Ziel einer Renaturierung des Ampermooses … mit Nachdruck verfolgt“. „Mit Nachdruck verfolgen“ heißt aber für Bayerns Staatsregierung und Ministerialbürokratie nicht mehr, als dass Gutachten und Untersuchungen in Auftrag gegeben werden, für die bisher über 400.000 Euro ausgegeben worden sind, wie der Antwort auf eine Anfrage des grünen Landtagsabgeordneten Martin Runge durch die Bayerische Staatsregierung zu entnehmen ist.

Als Ergebnis der vorausgegangenen Planungen soll durch eine Sohlschwelle in der Amper bei Grafrath ein Aufstau von mindestens 40 Zentimetern erreicht werden. Konkret geschehen ist seither wenig bis gar nichts für die Wiedervernässung und Wiederbelebung des Ampermooses. Selbst die Regelung noch offener Entschädigungsfragen mit der Gemeinde Eching und mit eventuell betroffenen Grundstückseigentümern wegen eventueller Vernässungsschäden steht noch aus. Aber, wie es so schön in der Beantwortung der Anfrage durch das Umweltministerium heißt: „Verglichen mit dem Zeitaufwand für andere derartige Projekte liegt die Realisierung der einzelnen Projektschritte, insbesondere die Abwicklung der rechtsstaatlich erforderlichen Verwaltungsverfahren beim Ampermoos durchaus im Schnitt.“

Fazit Martin Runge : „Wenn weiterhin nur verwaltet und gebremst wird, ist das landschaftliche Kleinod des Fünfseenlands verloren, außer man gestattet dem Biber, der sich hier wieder angesiedelt hat, fleißig Bäume zu fällen und Bäche aufzustauen, um so für eine natürliche Wiedervernässung des Ampermooses zu sorgen.“

 Antwort des Umweltministeriums auf die mündliche Anfrage zum Ampermoos