Bürgerbegehren für Klosterwirt-Zukunft

Grafrather hat Hickhack satt und startet deshalb Initiative – Ab Mittwoch werden Unterschriften gesammelt

VON ANDREAS DASCHNER

Grafrath – Der Grafrather Friedrich Döllerer hat die Nase voll von den politischen Ränkespielen um den Klosterwirt. Nachdem der Bebauungsplan für das Konzept des Forums Klosterhof zuletzt ausgebremst und stattdessen eine Machbarkeitsstudie für ein Landhotel in die Wege geleitet wurde, startet Döllerer nun ein Bürgerbegehren.

„Es ist an der Zeit, dass der Souverän entscheidet, und das Hickhack in der Politik ein Ende hat“, begründet Döllerer seine Initiative. Bereits seit 2006 beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Konzept des Forums Klosterhof, das neben einer Wiederbelebung der Gastronomie im Klosterwirt auch den Bau von sozialen Einrichtungen vorsieht, die den Grafrather Bürgern zugute kommen.

Als die Beratung des Bebauungsplanes von der knappen 9:8-Mehrheit der Freien Wähler und der CSU im Gemeinderat nun zugunsten einer Machbarkeitsstudie für ein Landhotel abgesetzt wurde, platzte Döllerer der Kragen. „Das ist eine unfaire und beleidigende Zurückweisung der teilweise fast dreijährigen Arbeit der Grafrather Bürger, die sich hier eingebracht haben“, sagt Döllerer, der sich nun mit fünf weiteren Grafrathern zusammen getan hat, um das Bürgerbegehren „Tradition bewahren: Rettet den Klosterwirt“ in die Wege zu leiten.

Konzept des Forums im Mittelpunkt
Sind Sie dafür, dass das Konzept „Forum Klosterhof“ mit folgenden
Maßgaben umgesetzt wird?
1. Wiederherstellung oder Erneuerung des Klosterwirts und des
denkmalgeschützten Stadels.
2. Bebauung des angrenzenden Areals gemäß den Planungszielen
der Bebauungsplanentwürfe vom Januar 2008 beziehungsweise
Mai 2008 mit den dort vorgesehenen Geschossflächen von wenigstens
10 000 Quadratmetern für Mehrgenerationenwohnen,
Servicewohnen für ältere Mitbürger, soziale Einrichtungen, Eigenheime
für Familien, etc.
3. Zügige Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens.
Begründet wird das Begehren damit, dass der Klosterwirt zu verfallen
droht und das Konzept des Forums Klosterhof seit einigen Monaten
von einer knappen Gemeinderatsmehrheit verzögert wird.

Die Verantwortlichen des Begehrens sind neben dem Initiator noch Dr. Ernst Meßmer und Ingrid Wild, als Stellvertreter zeichnen Susana Wiedmann, Esther Mieves und Ulrike Eichler. „Viel Bürger glauben, dass die Gemeinderäte in dieser Sache nicht den Willen der Mehrheit repräsentieren“, sagt Döllerer. Das soll nun in Form von Unterschriften dokumentiert werden.

Rund 350 Personen müssen sich in die Listen der Initiative eintragen, damit dem Bürgerbegehren stattgegeben wird. „Wir wollen aber natürlich mehr Stimmen“, sagt Döllerer. Bereits am morgigen Mittwoch, 16. Juli, soll mit dem Sammeln begonnen werden.