Kinderbetreuung in Grafrath —
es gibt einiges zu tun
„Deutschland ist nicht kinderfreundlich genug“, so titelte die SZ zu einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef. Besonders Kinder aus ärmeren Familien haben schlechte Start- Chancen bei der Bildung und Ausbildung. Um eine Familie mit mehreren Kindern zu ernähren, müssen heute schon im Normalfall beide Elternteile arbeiten, für die Kindererziehung bleibt da weniger Zeit. Es gibt nur wenig Angebote für flexible Arbeitszeiten und Teilzeitarbeit.
Von einer gemeinsamen Erziehung der Kinder durch Mutter und Vater sind wir noch weit entfernt. In dieser Situation sind immer mehr Eltern auf eine fachlich gute Betreuung ihrer Kinder auch schon ab dem 1.Lebensjahr angewiesen.
So gibt es bayernweit aber erst 23.000 Plätze für Kleinkinder unter 3 Jahren, d.h. für weniger als 10 % der Kinder. Auch in Grafrath und Kottgeisering bestehen zur Zeit erst ca. 20 (Halbtags)-Plätze und keine Ganztages-Plätze für Kleinkinder unter 3 Jahren, viel zu wenig, wie die steigenden Anfragen von Eltern deutlich machten. 15 Kinder aus Grafrath müssen z. Zeit in anderen Orten einen Platz finden.
Die Gemeinden müssen deshalb dringend handeln. Eltern sollen merken: in unserem Ort sind Kinder willkommen. Erste Ansätze sind gemacht, so werden bei der „Rassobande“ bis zu 12 Kinder unter 3 Jahren halbtags betreut. Und in der Wichtelgruppe Marthashofen finden 8 Kinder aus Grafrath Unterschlupf. Die zunehmend engen Richtlinien nach dem Bayerischen Kinderbetreuungsgesetz lassen diesen Initiativen bisher wenig Spielraum zur eigenen Gestaltung des Betriebes. Ziel muss es sein, auch für unter 3-Jährige eine Ganztags-Betreuung zu erreichen.
Wir rufen deshalb alle betroffenen Eltern auf sich rechtzeitig direkt bei der Gemeinde mit ihren Wünschen zu melden.