Zur Berichterstattung über Grafrath, 7./8.6.2008:

Zersiedlung stört; Grafraths Freie Wähler rechtfertigen sich

 

Irritation?

Was erfahren wir da vom Chef der Freien Wähler (FW) in Grafrath? Deren Gemeinderäte seien in der Sitzung am 26. Mai „irritiert“ gewesen, weil in der Sitzungseinladung ein Wort ihres Antrages nicht erwähnt worden sei? Ach Gott – die Armen!  

Und deswegen der erschreckend unbedarfte, absolut ungenügende Sachvortrag von Seiten der Antragsteller für die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie? Deswegen auch die Unvollständigkeit der von den FW erst am Tag der Sitzung bereitgestellten Beratungsunterlage? Warum wurden von acht Seiten eines (teilweise beim Kopieren abgedeckten und viele Wochen alten) Schreibens nur die Seiten 1 bis 3 und 8 verteilt? Stand auf den abgedeckten Stellen und auf den (nicht verteilten) Seiten 4 bis 7 vielleicht etwas, was andere Gemeinderäte hätte irritieren können (oder müssen)?

Machen sich die FW eigentlich eine Vorstellung davon, welche Irritationen sie selbst durch ihr destruktives Verhalten bei vielen Gemeindebürgern hervorrufen? Zum Beispiel bei jenen, welche sich in den vom Forum Klosterhof initiierten Arbeitskreisen zum Finden der besten Lösungsansätze engagiert haben? Denken die FW auch an das Bild, welches über unseren Ort entsteht, wenn der Gemeinderat eine Lösung zur Beseitigung einer inzwischen über fünfzehn Jahre andauernden Misere bezüglich des Ortsbildes blockiert?

Und das, weil man in einem Viel-Sterne-Hotel mehr Vorteile für den Ort sieht, als in der Verfolgung eines weit gefächerten Ansatzes zur Lösung erkennbar vor uns stehender oder sich entwickelnder sozialer Bedürfnisse? Führt die Vermarktung des gesamten Klosterwirtareals allein durch ein Gewinn versprechendes Hotel nicht zu einer absoluten Profanisierung? Und damit an der – auch christlich-kulturell begründeten – Vorstellung der Erhaltung der „Dreieinigkeit“ (Klosterkirche, Klostergebäude, Klosterwirtschaft) vorbei?

Die Alternativ-Vorschläge der FW sind im übrigen Luftnummern, so lange hinter ihnen ein großes Fragezeichen steht. Das gilt sowohl für das Viel-Sterne-Hotel wie auch für die Objekte um Damian herum. Die Grundstücke, auf denen sie verwirklicht werden sollen, gehören nämlich weder den FW noch der Gemeinde. Unverbindliche Äußerungen in Gesprächen mit den Eignern sind aber ein zu schwaches Fundament, um darauf die Hoffnung auf Realisierung dieser Vorschläge gründen zu können.



Mit freundlichen Grüßen

Burkhard v. Hoyer