Unter dem Titel „Bürgerbahn statt Börsenwahn“ veranstaltet der Ortsverband Grafrath/Kottgeisering von Bündnis90/Die Grünen

am Donnerstag, 25. Oktober um 20 Uhr im Dampfschiff Grafrath eine Informationsveranstaltung.

  Das verfallende Grafrather Bahnhofsgebäude ist nur ein augenfälliger Beweis für die Tatsache, dass die Bahn sich aus der Fläche zurückzieht.  Eigentlich müsste allen klar sein, dass der Bahnverkehr als klimaschonende Alternative besonders gefördert werden muss. Ein Börsengang soll der Bahn Geld in die Kasse bringen. Es ist aber ein Trugbild, dem kaum jemand Glauben schenkt, dass damit das Angebot für die Bahnkunden verbessert und heute gezahlte staatliche Subventionen überflüssig werden. Die Anleger fragen, wie kurzfristig eine gute Rendite erzielt werden kann. Die Frage, wie langfristig eine umweltschonende Mobilität für alle erreicht werden kann, ist kein primäres Geschäftsziel einer privatisierten Bahn. An der Vorbereitung der Bahnprivatisierung kann man jetzt schon ablesen, wohin die Reise geht: Fahrpreise werden weiter erhöht, Fernverkehrs­verbindungen reduziert, Regionalisie­rungs­mittel gekürzt, Fahrpläne ausgedünnt und dringend notwendige Investi­tionen gestrichen.

Dr. Martin Runge, MdL hat sich lange Jahre als verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag für einen sinnvollen Einsatz der Regionalisierungsmittel, gegen Streckenstillegungen und natürlich gegen das Monster-Projekt Transrapid  eingesetzt. Er wird aus dieser Sicht die Konsequenzen der Bahn-Privatisierung aufzeigen.

Prof. Dr. Wolfgang Hesse, Universität Marburg wird die Entwicklung der Bahn-Netze und der Angebotskonzepte in Deutschland und der Schweiz vergleichen. Während die Entwicklung in beiden Ländern bis ca. 1960 ähnlich verlief, hat man seitdem unterschiedliche Strategien verfolgt: Hier Konzentration auf Hochgeschwindigkeitsverkehr bei gleichzeitigem Rückzug aus der Fläche mit zahlreichen Streckenstilllegungen, dort Verzicht auf Höchstgeschwindigkeiten, dafür aber Ausbau eines räumlich und zeitlich eng geknüpften Netzes mit optimalen Anschlussbedingungen für die Bahnkunden. Eine Konsequenz: In der Schweiz wird heute doppelt so viel Bahn gefahren wie in Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen

Elke Struzena

Bündnis90/Die Grünen OV Grafrath/Kottgeisering

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