Supermarkt-Investor schafft Tatsachen - noch während Bürgerbeteiligung

 

Empörung bei AnwohnerInnen, Schweigen und Ratlosigkeit bei NaturschützerInnen und Gemeinderäten: Man fragt sich schon, wie so etwas passieren kann. Erst diskutiert der Gemeinderat lang und breit darüber, welche Bäume geopfert werden müssen und welche nicht, ein Modell zur Visualisierung des Baukörpers wird – trotz Mehrheitsbeschluss – nicht errichtet, weil Bäume im Weg stehen. Und dann schafft der Investor an einem Wochenende - noch während der Frist der Bürgerbeteiligung – mit Zustimmung der Naturschutzbehörde des Landratsamts brutale Tatsachen. Das gesamte Grundstück wurde von sämtlichem Planzenbewuchs ‚gesäubert‘!  

Ein solcher Frevel während der Frist der Bürgerberatung zum Bebauungsplan führt mal schnell die Beteiligungsrechte der GrafratherInnen ad absurdum. Die Gemeinde lässt den Investor machen, obwohl doch klar ist, dass nicht die VorbesitzerInnen, sondern nur der Investor ein Interesse an der vorschnellen Fäll-Aktion hat und sie wohl initiiert hat. Die GrafratherInnen sollten sich aber schon fragen, ob sie solch eine ‚Ortsmitte‘ verdient haben. Dem Investor scheint die Meinung der GrafratherInnen schnuppe zu sein. Was soll man dann noch von den schönen unverbindlichen Zusagen eines Investors halten?

Offener Brief von Rolf Tybl an den Bürgermeister

Artikel Fürstenfeldbrucker Tagblatt vom 23.2.15