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Grafrath, 13.1.2000
An die
Süddeutsche Zeitung
Fürstenfeldbruck
Zum Leserbrief der Grafrather CSU „Viel Geld für 20 Jugendliche" vom 8.Januar 2000
Sehr geehrte Damen und Herren,
In einem Artikel im Grafrather Gemeindeanzeiger, der jetzt auch in Ihrer Zeitung als Leserbrief veröffentlicht wurde, nehmen die CSU-Ortvorsitzende und der CSU-Fraktionsvorsitzende Bezug auf unsere Jubiläums-Zeitung zum 10-Jährigen Bestehen der Grünen Grafrath /Kottgeisering und den Veröffentlichungen zum Thema Jugendtreff in Grafrath. Neben unserem Befremden über die Selbstverständlichkeit, mit der die Grafrather CSU das Gemeinde-Mitteilungsblatt für parteipolitische Äußerungen nutzt, möchten wir hierzu Folgendes feststellen:
Kein „Grafrather Grünen-Vertreter" hat in der Zeitung behauptet, Bürgermeister Eiwan betreibe seit 10 Jahren Verhinderungspolitik bezüglich eines Jugendtreffs. In unserer Zeitung steht wörtlich: „Eine Veranstaltung der Grünen im Mai 1994 war der Auftakt zur Bildung einer Initiative von ca. 20 Grafrather Jugendlichen für die Gründung eines Jugendtreffs.....
Wieder einmal steht es in den Sternen, wann nach jetzt 5-jährigen Bemühungen endlich ein Jugendtreff kommt."
In dem CSU Artikel wird weiterhin behauptet, Herr Struzena habe den Wunsch vorgetragen, für ca. 20 nicht organisierte Jugendliche ein Jugendtreff einzurichten. Tatsache ist vielmehr, dass ca.20 Grafrather Jugendliche einen Antrag an den Gemeinderat für ein Jugendtreff für alle Grafrather Jugendlichen eingebracht haben. Diesem Antrag wurde am 19.Dezember 1994 mit 15:0 Stimmen, also auch mit allen Stimmen der CSU zugestimmt!
Es werden also nicht 20 Jugendliche, sondern letztendlich mehr als 250 Grafrather in dem entsprechenden Alter von dieser Einrichtung profitieren und sie nutzen können.
Es ist ungeheuerlich, die Kosten für ein Jugendtreff auf 20 Jugendliche zu beziehen, um so ein Jugendtreff in Frage zu stellen.
Wir sehen allerdings auch wenig Sinn darin, ein Objekt der evangelischen Kirche für 80.000 DM herzurichten, wenn es dann nur für 3 Jahre angemietet werden kann, und die Jugendlichen anschließend wieder vor dem Nichts stehen.
Deshalb haben wir in unserem Artikel geschrieben:
„Die Gemeinde muß nun endlich Konsequenzen ziehen und selber Räume für ein Jugendtreff schaffen. Wir hoffen, daß unser Vorschlag, beim zukünftigen Neubau des Rathauses im Keller Platz für Jugendliche zu schaffen, doch noch umgesetzt wird."
Wir gehen davon aus, dass sich die örtliche CSU für den im Gemeinderat einstimmig beschlossenen Jugendtreff weiter einsetzt und den Bürgermeister dabei tatkräftig unterstützt. Der Inhalt des Leserbriefes der beiden CSU-Mitglieder lässt allerdings das Gegenteil befürchten.
Mit freundlichen Grüßen
Elke Struzena
OV Grafrath/Kottgeisering
Bündnis 90/ Die Grünen