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Zeitung von Bündnis 90/Die Grünen -  

Grüne Unabhängige Liste Grafrath/Kottgeisering

 

Ausgabe März 2001

 

Inhalt:

 

Lebenswertes Grafrath –  Kein Platz für Spekulanten !
 

Die Wiedervernässung des Ampermoos’ lässt  noch immer auf sich warten

 

Das Märchen vom Bürgermeister, der den Spaten in die Hand nahm

 

Jugendtreff Grafrath

 

Lerchenstraße: Eine Straße  in Aufruhr

 

Sepp Dürr, Landtagsabgeordneter und Ökobauer aus Germering : Konsequenzen aus der BSE-Krise     

 

BSE – ein heilsamer Schock ?!              

 

Ökolandbau vor Ort: Gärtnerhof Mauern  

 

Verkauf in näherer Umgebung: Hofgut Algertshausen

 

Kein Atomstrom mehr!   Aber was dann?

 

Beispiele für Ökostrom-Anbieter

 

Der Bus fährt…

 
 
Lebenswertes Grafrath –
       Kein Platz für Spekulanten !

 

 

 


„In Grafrath wird oft zu groß gebaut“, dies war allgemeiner Tenor einer Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Ortsentwicklung in Grafrath. Als  Beispiele der letzten Zeit wurden das Feuerwehrgebäude, neuer Sportplatz und mehrere Wohnbauten angeführt.

Gemeinderat Roger Struzena erläuterte zusammen mit den Architekten Peter Kaiffler und Frank Müller-Diesing die Entwicklung der letzten Zeit und auch der zukünftigen Bebauung, die sehr oft nach der Devise von Bauträgern verläuft: wo vorher 1 Haus stand, werden bis  4 Hauseinheiten gebaut, und ein Pulk von Garagen verunstaltet den Ort.


Auf der anderen Seite stehen Gebäude seit mehreren Jahren leer und verkommen, ob Klosterwirt, alter Wirt oder die ehemalige Unterkunft für Asylbewerber in der Villenstraße Nord.

Wesentliches Fazit aus der Veranstaltung:

In Zukunft müssen solche Auswüchse verhindert werden, indem man sensibler mit dem Bestand umgeht und -  insbesondere an den Amperhängen -  schonend baut. Dazu sollte sich der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit Fachleuten Leitgedanken für die Zukunft erarbeiten. Nächster Anlass dazu sind z. B das Gebiet um das (alte)  Rathaus und das Grundstück des abgebrannten Bauernhofs (ehem. Schmid-Wirt) in Unteralting an  der Adalmuntstraße.

Die Bereitschaft der am Ort wohnenden Architekten zur Mitarbeit ist vorhanden, sodass wir hoffen, dass in Zukunft manches besser gemacht werden kann.

 

Mit Beispielen und Ideen zur Ortsgestaltung in  Grafrath, aber auch mit guten Beispielen aus anderen Orten wollen wir am 28. März 2001 eine weitere Veranstaltung durchführen.

 

 


 


    lebenswertes Grafrath –

          Ortsgestaltung für die Zukunft

                 Diskussion mit Planern und Bürgern

   Veranstaltung   Mi. 28. März 01

     20 Uhr               Gaststätte „Dampfschiff“

 

 

 

 


                                                                                                                     

Die Wiedervernässung des Ampermoos’ lässt                                                      noch immer auf sich warten


Seit mehr als 15 Jahren bemühen sich nun schon Naturschützer um die Wiedervernässung des Ampermoos’.

In den 30er Jahren wurde durch Ausbaggerungen am Ampermoos und Ammersee der Wasserspiegel um ungefähr 20 cm gesenkt. Das hatte zur Folge, dass es massive Verän-derungen in Flora und Fauna gab. Bereits im 2. Weltkrieg starben die ersten Tierarten aus. Der lebensnotwendige Grundwasserspiegel ging in den letzten 40 Jahren so weit zurück, dass mittlerweile auf 50% der Gesamtfläche die Pflanzen massiv bedroht sind. Dafür haben sich verstärkt Brennnessel, Goldrute und andere untypische Moorgewächse angesiedelt, welche die Moorpflanzen immer weiter verdrängen. Durch die trotzdem weiter-geführte Ausbaggerung und das Entstehen von Entwässerungsgräben -  auch die Streuwiesen wurden nicht mehr gemäht - droht das Moos zu verbuschen und zu verschilfen. Laut Herrn Unterburger von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern in der SZ vom 9.11.00 droht sogar die völlige Zerstörung.

 

Moorpflanzen werden verdrängt

In den Siebziger Jahren forderten Naturschützer immer dringender die Rückvernässung des Mooses und es wurde 1982 unter Naturschutz gestellt. Durch einen Pflege- und Entwicklungsplan konnte man in den letzten Jahren genau beobachten, wie sich der Pflanzen- und Tierbestand weiter abbaut. Mit der Gründung der "Schutzgemeinschaft Ampermoos" begann sich nun auch der Druck auf die Behörden zu erhöhen und es wurde immer deutlicher, dass eine Wiedervernässung des Ampermoos’ durch eine Sohlschwelle unumgänglich ist. Die anliegenden Gemein-den beobachteten diese Entwicklung jedoch mit äußerster Skepsis, was zu zahlreichen Einwänden von dieser Seite führte.

Es wird sicherlich zu einigen Beeinträchtigungen durch eine Wiedervernässung kommen, aber wenn einzelnen Landwirten ein Nachteil entstehen würde, muss durch eine entsprechende Entschädigung oder durch Tauschflächen Abhilfe geschaffen werden.

Bei einem evtl. Hochwasser werden sicherlich größere Flächen im Ampermoos unter Wasser gesetzt. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um Bereiche des Naturschutzgebietes. Bei einem Hochwasser, ähnlich  Pfingsten 1999, würde die Überschwem-mung auch ohne Sohlschwelle das gleiche Ausmaß erreichen.

 

Mückenplage eher hausgemacht...

Was nun den Einwand der entstehenden Mückenplage anbelangt, müsste mittlerweile hinreichend bekannt sein, dass sich mehr Mückenlarven in den Regentonnen und Teichen der umliegenden Grundstücksbesitzer befinden als im Ampermoos.

Auf zunehmenden Druck der Naturschützer stimmte auch das Umweltministerium einer Wiedervernässung zu und  es wurde auch ein Stau auf Probe am Pfarr– und Wirtsgraben auf Kottgeiseringer Gemein-degebiet durchgeführt. Dabei wurden keine Schäden an landwirtschaftlichen Flächen beobachtet. So unterstützte die bayerische Staatsregierung Ankäufe von Grundstücken in Höhe von 630 000. -DM.

Wann aber nun die Sohlschwelle kommen wird und ob der Bau überhaupt eine Genehmigung erhalten wird, ist noch sehr ungewiss. Der Antrag auf ein Planfeststellungsverfahren ist gestellt und bis Januar 2001 sollten die Einwände der Anrainer gehört und erörtert und eine gütliche Einigung gefunden werden.

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Wir werden den Verlauf des Projektes „Wiedervernässung des Ampermoos“ nicht aus den Augen lassen und Sie weiter darüber informieren. Sollten Sie an einer umfangreicheren Ausführung zum Thema Ampermoos interessiert sein, empfehlen wir Ihnen die Internetseite

 http://www.bayern.de/wwa-fs/, Link: Projekte und Vorhaben.

 

 

 

 



Das Märchen vom Bürgermeister, der den Spaten in die Hand nahm

 

 


Es war einmal ein wunderbar gelegenes Grundstück in einem oberbayerischen Ort ganz in  der Nähe der S-Bahn. Das Grundstück gehörte einer Bauersfamilie und weil leider in einer Silvesternacht  ihnen ihr Häuschen abgebrannt ist, be­schlossen sie dieses Mal nicht nur für sich alleine zu bauen, sondern wollten der Dorfgemeinschaft etwas Gutes tun und hatten mehrere Wohnparteien im Auge.

"Meistbietend verscherbeln, das kann jeder, Gegenden zersiedeln, ohne eine Idee zu verfolgen. Wir wollen etwas Neues, wir wollen ein Gemeinschaftspro­jekt", auf diese Idee kam die Bauersfamilie. Auch der Gemeinderat unterstützte die Bauersfamilie und stand mit Rat aus  der Agenda 21 zur Seite . Sogar der Bürgermeister witterte die Chance endlich auch in seinem Dorfe den Geist von Klimagipfeln aller Art in die Niederungen der Amperlandschaft kommen zu las­sen und sprach:  "Ei, hier haben wir ja die Möglichkeit etwas Zukunftweisendes zu gestalten, hier könnte ja gemeinsam geplant, gebaut, gelebt werden."  Und weil alle die Sonne liebten und davon immer mehr haben wollten, beschlossen sie mehrere Einfamilienhäuser nach der himmlischen Kraft auszurichten und ein ganz besonders schlauer Gemeinderat plädierte für Sonnenkollektoren auf sämtlichen Dächern. Und als einer erst einmal anfing, zukunftsfähige Ideen zu entwickeln, kamen die anderen alle nach: "Einen Schilfklärteich, damit das Wasser gleich von allen Häusern aufbereitet wird, brauchen wir noch!"  rief der erste. "Ein Blockheizkraftwerk!"  der nächste." Das ist nicht genug, schließlich wollen wir doch zeigen, wie man naturverträglich wohnt" und der älteste Ge­meinderat erinnerte sich noch daran, dass er früher viele Wege zu Fuß gemacht hat. "Zumuten will ich das den Familien dort nicht, aber wenn sie Ihre Autos in Carports unterhalb der Erde versenken, dann werden sie merken, wie schön es ist, sich einige sonnen-kollektorenbetriebene Autos zu teilen. Ja, sie werden damit abwechselnd zur nahegelegenen S-Bahn fahren und mit einer Chipkarte, die alle haben, werden sie sich die Autos zum Hin- und Zurückfahren teilen!" Jetzt konnte der Bürgermeister seine Freudentränen nicht mehr zurückhalten, so viele tolle Ideen kamen aus dem Gemeinderat. Er besann sich seiner ganzen Autorität, stellte sich vor die gewählten Volksvertreter und sprach: "Leute, das ist unsere Chance, das Bächlein drumrum lasst uns gleich statt der nächsten Gemeinderats­sitzung zu einem Biotop anlegen, das bringt doch viel mehr als immer nur lange Sitzungen, wo nichts so recht voran geht!" Und weil der Bürger-meister schon in der nächsten Woche statt der Schafkopfkarten den Spaten in die Hand nahm, und damit das Gemeinschaftsprojekt entscheidend unterstützte,  wurde aus einer beinahe völlig zersiedelten Gemeinde ein Dorfkern, mit dem man langsam an­fing sich zu identifizieren. Die Menschen aber verbrachten ihre Freizeit in ihren Gärten, ließen die Kinder auf dem dazugehörigen Spielplatz spielen, und hatten Mühe die Wirklichkeit vom Märchen zu unterscheiden.


 

 

 

 

 

 

 

 

 


Jugendtreff Grafrath

Zeit wird´s !

 

Seit nunmehr über 6 Jahren warten die Grafrather Jugendlichen auf den Jugendtreff. „Wenn der Bürgermeister will, kann er auch schnell was machen“, meinten Jugendliche, als innerhalb kürzester Zeit eine Skater-Bahn neben dem Bürgerstadel entstand. Doch auf das lang ersehnte Jugendtreff müssen die Jugendlichen noch immer warten. Zwar sind die Räumlichkeiten seit über 3 Jahren schon in einem Gebäude an der Villenstraße Nord auserkoren, aber mit einem endgültigen Pachtvertrag lässt sich die evangelische Kirche als derzeitiger Eigentümer viel Zeit. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die vorgetragenen Nachbar-Proteste gegen ein Jugendtreff die Kirche zu einer zögerlichen Haltung veranlassten. Denn die Anwohner sind der Meinung, dass die Jugendlichen dort „mit Problemen wie Drogen, Alkohol, Waffen, Körperverletzung, Sachbeschädigung usw“ nicht zurecht kommen. Da wird ganz schön dick aufgetragen und die Jugendlichen werden in ein schlechtes Licht gerückt. Abgesehen davon, dass bisher weder ein fertiges Konzept, noch die Öffnungszeiten  diskutiert wurden. Natürlich werden die Jugendlichen auf Mithilfe von Erwachsenen angewiesen sein, nicht aber auf Bevormundung. Genauso werden sie den Rat von Fachkräften annehmen. So hat auch der Kreisjugendring seine Bereitschaft gezeigt, vor Ort den Jugendtreff zu unterstützen. Umso wichtiger ist es, dass die Jugendlichen endlich eine dauerhafte Bleibe haben. Ein Pachtvertrag mit der Kirche macht nur dann Sinn, wenn der Jugendtreff dort mindestens für die nächsten 10 Jahre gesichert ist.

 


 

 

 

 


Grafrath,


                      Lerchenstraße:

                Eine Straße

                 in Aufruhr

 

Die Lerchenstraße präsentiert sich eigentlich als eine ruhige Straße. Doch damit ist jetzt Schluss. Seit die Ausbau-Pläne auf dem Tisch sind, gab es ein böses Erwachen. Der Straßenausbau soll fast 1,5 Mio DM kosten, wovon die Anlieger 90 % aufbringen müssen. Da fragten sich die Anwohner der ruhigen Straße, wofür das wohl nötig wäre. So konnten sie nicht einsehen, dass ein super-schmaler Gehweg mehr Sicherheit bringt, wenn dann die Autos schneller durch die gut ausgebaute Straße fahren. Außerdem leuchtete ihnen nicht ein, dass die ganze Straße total erneuert

werden soll, obwohl der vordere Teil der Straße in einem relativ guten Zustand ist. Und alteingesessene Anwohner erinnerten sich, in früheren Jahren schon ordentlich für den Straßenbau gezahlt zu haben. Sie waren in dem Glauben, die Beiträge seien komplett bezahlt. Da half es auch nichts, als eine Grundstückseigentümerin ein Schreiben der Gemeinde aus dem Jahre 1981 vor-brachte, in dem ihr die Fertigstellung der Straße bestätigt wurde. Wegen Formfehler und weil die Gemeinde vergaß, einige Quadratmeter Straßengrund zu erwerben, sind diese alten Bescheide alle unwirksam. So wird ein Teil der Anwohner ein weiteres Mal zur Kasse gebeten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn das Vertrauen der Bürger in ihre Verwaltung auf den Nullpunkt sinkt. Die sehr engagierten Anwohner hoffen nun, dass sie mit ihren Vorschlägen für einen abgespeckten Ausbau beim Gemeinderat Gehör finden. Unsere Zustimmung haben sie jedenfalls.


 

 

 


Sepp Dürr, Landtagsabgeordneter und Ökobauer aus Germering :

                    

Konsequenzen aus der BSE-Krise

 


 

 


Landwirtschaft und Ernährung in Bayern müssen sich endlich den Schutz der Gesundheit als obersten Maßstab setzen. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen, der Fleischabsatz und die Interessen der Futtermittelindustrie dürfen der bayerischen Regierung und dem Bauernverband nicht mehr wichtiger sein. Vertrauen ist die Grundvoraussetzung einer florierenden Land-wirtschaft. Herkunft alleine ist kein Qualitätsmerkmal. Regionalität alleine kann nichts garantieren. Weil Bauern und Bäuerinnen längst nicht mehr Herr auf dem eigenen Hof sind. Unsere Bauern müssen sich wieder unabhängiger von der Agrarindustrie ma-chen. Für das, was Bauern nach wie vor von außen zukaufen, muss die Regierung zuverlässig Richtlinien und Kontrolle garantieren. Zusätzlich ist mehr Transparenz nötig. Es darf keinerlei Verbrauchertäuschung mehr geben: jeder Betrieb muss offen legen, was er tut und was er nicht tut. Das gilt auch für die Regionalprogramme wie Brucker Land. Voraussetzung aber ist eine Agrarproduktion, die mit weniger Risiken behaftet ist. Alle gesundheitsgefährdenden Mittel wie Antibiotika und Hormone müssen raus aus der Produktion. Die Nahrungsmittelproduktion, und zwar insbesondere auch bei den Lebensmittelverarbeitern, darf nicht länger bis an die Grenzen des vermutlich nicht Gesundheitsgefährdenden gehen, sondern sie muss die Gesundheit fördern: d.h. Ausschluss von Gentechnik, solange ihre möglichen Folgen nicht abgeklärt sind, weniger synthetische Zusätze, Aromastoffe, etc.

In der Landwirtschaft darf es keine Förderung mehr geben ohne zusätzliche ökologische Leistungen, also z.B. artgerechte Tierhaltung und -fütterung, hofeigene Futtergrundlage, Extensivierungszuschläge. Kein Bauer soll gezwungen werden, auf ökologischen Anbau umzustellen, aber wer billig für den Weltmarkt produzieren will, soll das ohne staatliche Förderung machen. Der ökologische Anbau muss endlich eine gleichberechtigte Alternative werden, also raus aus der Nische. Umstellungswillige brauchen Investitionsförderungen, die Vermarktung, Forschung und Beratung muss mit staatlicher Unterstützung ausgebaut werden, und zwar für klar definierte Regionalprogramme wie für die Ausweitung des ökologischen Anbaus. Dann kann Bayern wirklich der „Feinkostladen Europas“ werden. Dann ist mir um unsere bäuerliche Landwirtschaft auch nicht bange.


 

 



 

 

 


BSE – ein heilsamer Schock ?!

 


So leicht wie Herr Dinkel, oberbayrischer Obmann des Bauernverbands – Zitat: „Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich!“ (auf der BSE-Veranstaltung des Bund Naturschutz in Emmering am 15.1.01) - , nimmt wohl kaum jemand was sich derzeit rund um die BSE-Krise abspielt. Minimale Veränderungen an Eiweißmolekülen – den Prionen  - führen bei den befallenen Lebewesen zu letztlich tödlichen Veränderungen des Gehirns. Herkunft, Übertragungswege und Verbreitung dieser Krankheit sind kaum bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch in Deutschland die Verfütterung von Tiermehl an Rinder Ursache für die Verbreitung von BSE.

Skrupellose Futtermittelhersteller konnten unkontrolliert tierische Rückstände an ahnungslose Bauern als Kraftfutter verkaufen und so jeden erdenklichen Müll in die Nahrungskette bringen.

Um so etwas in Zukunft zu verhindern, muss grundsätzlich umgedacht werden:

·         Statt der Abhängigkeit von der Dünger- und Futtermittelindustrie geschlossene Kreisläufe in der Landwirtschaft, wo der Landwirt das, was er als Viehfutter und Düngemittel braucht, selbst produziert.

·         Statt dass die Industrie an der Landwirtschaft verdient, soll die Landwirtschaft verdienen, was ihr zusteht.

·         Statt Massentierhaltung, artgerechte Aufzucht der Tiere

·          Ökologisch produzierte Lebensmittel sind teurer, aber BSE für ‚billigeres’ Fleisch ist mit Sicherheit ein viel zu hoher Preis.


 

 

 

 

 


Ökolandbau vor Ort: Gärtnerhof Mauern 

                        


 

 

Wer einmal  Gelegenheit hatte, den Gärtnerhof in Mauern zu besichtigen und sich die Wirtschaftsweise erklären lassen hat, wird kaum glauben, dass hier BSE auftauchen  könnte.

Die strengen Richtlinien des Demeter-Bundes, nach denen hier produziert wird, minimieren das Risiko:

·         Futtermittel werden nur in Ausnahmefällen zugekauft (von anderen Biobetrieben), wenn das betriebseigene Futter nicht ausreicht.

·         zur  Kälberaufzucht wird die eigene Milch statt Milchaustauscher verwendet.

·         Die Verwendung von Blut- und Knochenmehl ist seit dem Auftreten der ersten BSE- Fälle auf dem Kontinent nicht mehr erlaubt.

Dennoch – so Jürgen Antrup, der Pächter des Gärtnerhofes – gibt es keine absolute Sicherheit vor BSE.

Sorgen macht er sich auch über die geplante, staatlich geförderte Umstellung auf Biolandbau. Auch wenn er sie prinzipiell begrüßt, fürchtet er doch einen Preisverfall für Bioprodukte, wenn mehr und größere Betriebe in diese Marktnische drängen.

Statt dessen sollte der Staat den Absatz ökologischer Produkte durch Image- und Werbekampagnen forcieren. Mit steigender Nachfrage würden langfristig auch genügend Erzeuger umstellen.

Der Gärtnerhof Mauern hat nicht nur Viehhaltung, sondern ist in erster Linie durch den Gemüse-Anbau bekannt.

Verkaufszeiten ab Hof sind: Fr. von 15 – 18 Uhr

Tel. Gärtnerhof Mauern: 08144/7855

 

 

 

 

 

 



Verkauf in näherer Umgebung: Hofgut Algertshausen

 


In der näheren Umgebung haben wir noch eine weitere Möglichkeit, Fleisch- und Wurstwaren aus kontrolliert ökologischem Anbau einzukaufen.

Im Hofgut Algertshausen, zwischen Pflaumdorf und Greifenberg, wird Fleisch und Wurst von Tieren, die ausschließlich nach Richtlinien von „Naturland“ gehalten werden, verkauft. Ein erheblicher Teil der Bauernhöfe die, das Hofgut beliefert liegt, im Mangfallgebiet, dem Wassergewinnungsgebiet der Stadt München.

Die Tiere werden artgerecht in Auslaufhaltung großgezogen. Sie werden ausschließlich mit selbsterzeugten pflanzlichen Futtermitteln gefüttert. Es werden keinerlei Leistungsförderer, vorbeugende Medikamente oder Hormone eingesetzt.

Geschlachtet werden die Tiere beim nächstgelegenen Metzger oder Schlachthofe. Dadurch bleiben ihnen lange Transportwege erspart. Die Landwirte bringen die Tiere selbst zur Schlachtung und sorgen für eine schonende Verladung und eine tiergerechte Behandlung.

Bei der Wurstverarbeitung werden keinerlei Nitritpökel-salz, Phosphate, Citrate, Antioxidantien, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder fremdes Eiweiß verwendet. Das Hofgut Algertshausen bietet außer dem Hofladen, der immer Donnerstags und Freitags von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet hat. auch einen Bestellservice an.

Nähere Informationen können Sie erhalten unter der Telephonnummer: 08193/5630 oder 6774.


 

 

 

 

 

 


Kein Atomstrom mehr!   Aber was dann?    

                                                                                                                                            

Liberalisierung des Strommarkts


Die Zeit der unumschränkten Macht der großen Stromerzeuger ist vorbei. In früheren Jahren hatten die Stromkonsumenten keinen Einfluss auf Strompreise, Stromerzeugung und Einspeisebedingungen. Mit der Verabschiedung des Energiewirtschaftsge-setzes im Jahre 1998 gibt es die Möglichkeit, den Stromproduzenten frei zu wählen. Das Gesetz verpflichtet die Netzbetreiber – bei uns sind das die Stadtwerke Fürstenfeldbruck – den Strom aller Stromanbieter durchzuleiten und die Bedingungen hierfür (Preise für die Durchleitung und Abrechnungsmodalitäten) öffentlich bekannt zu geben. Somit hat jeder Haushalt die Möglichkeit, seinen Strom bei einem Produzenten  zu bestellen, der garantiert auf Atomstrom verzichtet. Dies ist ein wichtiger Beitrag, damit die Atomkraftwerke unwirtschaftlich werden und ein Umdenken in Richtung regenerierbare Energien auch bei den großen Stromproduzenten beschleunigt wird.

 

Was ist ‚sauberer Strom’?

·         Der Strom soll nicht aus Atomkraftwerken kommen. Auch indirekt soll die Stromproduktion in Atomkraftwerken nicht subventioniert werden.

·         Die fossilen Energiereserven wie Kohle, Erdöl und Gas sind endlich. Jüngere Studien gehen davon aus, dass die Welt-Erdölvorkommen noch 40 Jahre reichen werden. Außerdem ist bekannt, dass bei der Verbrennung von Kohle und Öl CO2 freigesetzt wird. Dieses Gas ist Hauptverursacher des Treibhauseffekts.

·         Aus den o.g. Gründen sollte der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser, Sonne und Biomasse gewonnen werden.

·         Obwohl Gas als fossiler Energieträger auch endlich ist, sind Gas-betriebene Blockheizkraftwerke wegen ihrer extrem effizienten Arbeitsweise (es wird wesentlich mehr Energie erzeugt als verbrannt wird) als umwelt-freundlich anzusehen und sind deshalb in einem ‚sauberen’ Energiemix vertretbar.

·         Der Gewinn aus ‚sauberem’ Strom sollte in neue Kraftwerke für umweltfreundliche Ener-gien investiert werden.

Wie ökologisch ist der Ökostrom der Stadtwerke Fürstenfeldbruck?

Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck erzeugen 7 % ihres Stroms selber: vier Wasserkraftwerke, drei Blockheizkraftwerke und ca. 50 private Photovoltaik-Anlagen produzieren ca. 8,5 Millionen kwh im Jahr. Dieser Strom kostet als Ökostrom 3 Pfennig pro Kilowattstunde mehr als Atomstrom. Der Aufpreis soll zu 100 % in re-generative Energieerzeugung investiert werden. Hierfür gibt es ein unabhängiges Überwachungsgremium.

Zu 93 % (ca 190 Millionen kwh/Jahr) beziehen die Stadtwerke Fürstenfeldbruck ihren Strom von den Isar-Amper-Werken, einer Tochter der Bayern Werke, die jetzt wiederum zu e-on gehört. Bekanntermaßen ist e-on nicht nur Betreiberin Bayerischer Atomkraftwerke, sondern hat auch Verträge zur Abnahme von Atomstrom aus dem tschechischen Temelin. Dieses AKW erfüllt keine europäischen Sicherheitsstandards, kann sich aber nur wirtschaftlich rechnen, wenn Strom in andere Länder, vor allem nach Deutschland, exportiert wird.

 

Wechseln zu Ökostrom-Lieferanten   

Auf unserer Veranstaltung zum Ökostrom, bei der neben der Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau und dem Landtagsabgeordneten Dr. Martin Runge auch ein Vertreter der Stadtwerke Fürstenfeldbruck vertreten war, stellten wir die Frage, ob es nicht sinnvoller sei, wenn die Stadtwerke sich von ihrer Abhängigkeit von den Stromproduzenten lösen und mit Anbietern von Ökostrom kooperieren. Hierfür scheinen die Stadtwerke keine Möglichkeit zu sehen.

·         Da die Stadtwerke zu 93 % von der Lieferung durch Atomstrombetreiber wirtschaftlich abhängig sind, wird es auf absehbare Zeit keine strategische Umorientierung auf neue Energien geben!

·         Das Ökostrom-Angebot der Stadtwerke soll allen denjenigen eine Nische bieten, die sich ernsthaft überlegen, den Stromlieferanten zu wechseln.

·         Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck wollen weiter ihr Monopol in ihrem Einzugsbereich sichern und Alternative Durchleitungen generell verhindern.

 

 

Wer wirklich ‚sauberen’ Strom beziehen will, wer etwas zur Beschleunigung des Ausstiegs aus der Atomenergie tun will, sollte den Strom von Lieferanten beziehen, die wirtschaftlich nicht von der Atomenergie abhängig sind!

 

 

Weitere Information zu Ökostromanbietern gibt es auf unserer aktuellen Internet-Seite.

 

 

 


Beispiele für Ökostrom-Anbieter        

        

alle Preisangaben incl. Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer und Stromsteuer

 

 

Elektrizitätswerke Schönau GmbH

Neustadtstraße 8
79677 Schönau
Tel.: 07673-88850
Fax: 07673-888519

http://www.watt-ihr-volt.de / http://www.watt-ihr-spart.de EMail: mail@ews-schoenau.de

 

Energiemix: 50% aus regenerativen Quellen (Sonne, Wasser), 50% aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Versorgung: zeitgleiche Lieferung oder Kunde bleibt beim EVU und zahlt Aufpreis

 

Tarif "Watt ihr spart" (zeitgl. Lieferung aus Wasserkraft und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen):
Arbeitspreis: 29,58 Pf / kWh                  Grundpreis (Zählergebühr): 5,59 DM / Monat
1 Pf / kWh zur Förderung von Neuanlagen

 

Tarif "Watt ihr wollt" (Aufpreismodell ohne zeitgleiche Lieferung):
Aufpreis von 9,28 Pf / kWh auf örtlichen Strompreis, Kunde legt Strommenge selbst fest
75 % des Aufpreises werden zur Förderung von Neuanlagen verwendet (bundesweit, nur kleine dezentrale Stromproduzenten)

 

  Naturstrom AG

Mindener Straße 12
40227 Düsseldorf
Tel.: 0211-77900-444
Fax: 0211-77900-599

http://www.naturstrom.de EMail: fragen@naturstrom.de

 

Energiemix: 100% aus regenerativen Quellen (nur aus Neuanlagen), mind. 1 % Solarenergie

 

Tarif:
Arbeitspreis: 34,5 Pf / kWh                 Grundpreis: 9,50 DM / Monat
rund 6 Pf / kWh zur Förderung von Neuanlagen

 

  Greenpeace Energy eG

Greenpeace e.V.
22745 Hamburg
Tel.: 040-30618120

http://www.greenpeace-energy.de EMail: info@greenpeace-energy.de

 

Energiemix: 50% Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (Erdgas), 49% Wind, Wasser, Biomasse, 1% Sonne

 

Tarif:
Arbeitspreis: 34,95 Pf / kWh              Grundpreis: 9,90 DM / Monat
Zählergebühr des Netzbetreibers (pauschal): 65 DM / Jahr

 

 

 

 

 

 


          Der Bus fährt

 


aber nicht immer dann, wenn man ihn braucht und dahin, wo man ihn braucht. Es ist eine feine Sache, dass Grafrath und Kottgeisering seit 4 Jahren mit einem annehmbaren Kreisbus-System zur S-Bahn vernetzt ist, was  andererseits nicht heißt, dass der Bedarf der Bewohner zur Zufriedenheit gedeckt ist.

Was auffällt:

·         Zu bestimmten Stoßzeiten sind die Busse stark frequentiert, zu anderen Zeiten  wiederum fahren  große Linienbusse relativ leer durch die Gegend.

·         Zu einigen Zeiten durchsucht man den Fahrplan leider ganz vergeblich nach einem Angebot.

·         Vereinzelte Angebote wurden inzwischen wieder gestrichen: Die Haltestelle Schule wird deutlich seltener angefahren.

·         Das Angebot Richtung Mauern wurde inzwischen erfreulicherweise auf 18:10 Uhr ausgedehnt.

Was fehlt:

·         Ein besseres Angebot für die Frühpendler Richtung München. Frühester Bus ab Schule  um 6:58 Uhr ist für Schüler und Berufstätige nach München vielfach zu spät. Die Möglichkeit, die Anschluss-S-Bahn um 7:03 Uhr anstatt um 7:09 Uhr zu erreichen, würde schon einigen helfen, was mit dem jetzigen Bus aber zeitlich gerade nicht mehr klappt. Zusätzliche frühere Angebote wären  auf jeden Fall erforderlich.

·         Mehr Busangebote für die Schul- und Berufsheimkehrer  aus dem Münchner Raum.

Ein zusätzliches früheres Angebot würde sicher von vielen angenommen, wenn der Heimweg nach Ausbildungs- und Berufsschluss ebenfalls gesichert wäre. Tatsächlich ist das Angebot  zur Feierabendzeit noch äußerst mager bis gar nicht vorhanden.

·         Anfahren der Haltestelle Bahnhofstraße und Schule auch um 12:30 und 13:50. Gerade Schüler, die aus München kommen, sind auf diese Zeiten oft angewiesen.

·         Ausweitung des Angebotes abends/nachts und an Wochenenden, damit nicht nur Berufspendler autofrei heimkommen, sondern auch im Freizeitbereich auf das Auto verzichtet werden kann.

·         Suche nach ökologisch und finanziell bedarfsorientierten und flexibleren Lösungen:

-          Kleinbusse statt großer Linienbusse je nach Bedarfsfall

-          Bedarfs-Linienverkehr auf Abruf, insbes. für die Abendstunden und Wochenenden  (Die Gemeinde Eichenau bietet ein solches System kostengünstig an.)

-          Anrufsammeltaxi ab Grafrath Bahnhof

 

 

Chronik: Busnetz Grafrath

1990: Diskussionsveranstalung der Grünen zum öffentlichen  Personen-Nahverkehr

1994: Diskussionsveranstaltung der Grünen zum Kreisbus in Grafrath mit Bürgermeistern der betroffenen Ge-

meinden

1996: Kreisbusse werden eingeführt Podiumsdiskussion der Grünen mit den Verantwortlichen des Landkrieses: Versorgungslücken werden diskutiert

1998: Die Grünen beantragen Umfrage des Gemeinderates zur Bedarfserhebung für Busse. Schließlich nehmen die Grünen die Bürgerbefragung selbst in die Hand.

1999: Weitere Verbesserungen des Busverkehrs für Unteralting und Mauern sind erreicht.


 

Achtung:

Anrufsammeltaxi für Grafrath und Kottgeisering

Abfahrt ab Bhf Fürstenfeldbruck zu allen Haltestellen in Grafrath und Kottgeisering abends ab 20:42 Uhr, am Samstag, Sonn- und Feiertag auch tagsüber ab 8:42 Uhr.

Die Anmeldung muss mindestens 30 Minuten vor Fahrtbeginn unter 08141/35 35 31 erfolgen.

 

 


Auch das noch.....

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Die Redaktion:

Helma Dreher, Simone Franke, Karl Hackl,

Monika Meier-Tybl, Elke Struzena, Roger Struzena

Internet:

http://home.t-online.de/home/Gruene.Grafrath            

e-mail: Gruene.Grafrath@t-online.de

Information: Elke Struzena, Tel 08144/1592