Bequemlichkeit

Zum Artikel 'Der kleine Unterschied' in der Ausgabe vom 8./9. Oktober:

Es ist schon ein sehr bequemer Standpunkt, den der Bürgermeisterkandidat der CSU in Puchheim zur Bürgerinitiative 'S-4-Ausbau jetzt' einnimmt. Die Initiative sei zu parteipolitisch und sollte lieber von Bürgern getragen werden. Abgesehen davon, dass er sich noch bei keinem Treffen der Initiative ein eigenes Bild gemacht hat, warum motiviert er dann nicht Bürger aus seinem Umfeld, sich für den Ausbau der S4 zu engagieren? Die Überparteilichkeit hat die Initiative zum Beispiel dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie in Puchheim beim Ökomarkt und beim Marktsonntag jeweils einen eigenen Stand hatte und eben bewusst nicht an Ständen einzelner Parteien aktiv war.

Wer ausschließlich auf die Politiker und die Staatsregierung setzt, kommt beim Thema S-4-Ausbau keinen Schritt weiter, das sieht man doch aktuell bei dem fast schon unverschämten Angebot, gerade mal eine S-Bahn im morgendlichen Berufsverkehr wieder als Langzug fahren zu lassen. Es ist aber offensichtlich nicht jedermanns Sache, um 6 Uhr morgens an der S-Bahn Unterschriften zu sammeln, um den verärgerten Pendlern entlang der S4 eine Stimme zu geben!Gisella Gigliotti, Puchheim

(SZ vom 12.10.2011)