Die Bürgermeister an der S4 kämpfen seit vielen Jahren für die Pendler. Dafür muss man sie loben, auch wenn sie wenig erreicht haben. Im Gegenteil: Mit dem Status der Flughafen-S-Bahn verlor die Linie im Dezember 2009 sogar noch Langzüge, die im Berufsverkehr nach München eingesetzt wurden. Der FDP-Verkehrsminister Martin Zeil und seine Vorgänger aus den Reihen der CSU haben bislang nichts geliefert außer leeren Versprechungen. Hochmut kommt vor den Fall, könnte man meinen, wenn Unterhändler aus dem Hochtechnologie-Standort Bayern im Ruhrpott um gebrauchte Züge für die S4 bitten, weil man dort nach acht Betriebsjahren modernere Modelle einsetzen möchte.
Aber es geht um mehr als um Dünkelhaftigkeit und Parteipropaganda. Wenn in der Boom-Region München die Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs verkommt, zeigt das, dass Politiker nicht tun, was Umwelt- und Klimaschutz erfordern: den flächendeckenden massiven Ausbau von Schiene und Bus zu Lasten des Autos, verbunden mit günstigen Tarifen - vielleicht machen weitere Erfolge der Piratenpartei die Forderung nach einem Nulltarif populär. Es ist auch an der Zeit, sich von milliardenschweren Mega-Projekten von zweifelhaftem Nutzen, wie dem zweiten S-Bahn-Tunnel in München, zu verabschieden. Inzwischen begreifen selbst Kommunalpolitiker aus CSU und SPD, dass es sich um eine Chimäre handelt, der konkrete Verbesserungen für die Pendler geopfert werden.
Der
zähe
Einsatz
der
Bürgermeister
hat
zu
diesem
Erkenntnisgewinn
beigetragen.
Realistisch
ist
ihre
Einschätzung,
dass
die
vier
Langzüge,
die
Zeil
angekündigt
hat,
ziemlich
poplig
sind,
während
das
Parteien-Bündnis
'S-4-Ausbau
jetzt!'
meint,
das
als
kleinen
Erfolg
ihrer
Existenz
werten
zu
müssen.
Um
echte
Verbesserungen
durchzusetzen,
müssten
sich
die
Bürger
jedoch
selbst
engagieren.
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