Fürstenfeldbruck - Eine Sprecherin des bayerischen Wirtschaftsministeriums hat am Dienstag dementiert, dass Züge aus dem Rheinland demnächst das Angebot auf der S4 verbessern könnten. Das Ministerium prüfe gemeinsam mit DB Regio, 'ob es mittelfristig Möglichkeiten gibt, bei der S-Bahn München zusätzliche Kapazitäten zu schaffen', teilte die Sprecherin mit. Da keine neuen Fahrzeuge des Typs ET 423, aus denen die Flotte der S-Bahn München besteht, mehr erhältlich sind, würden andere Lösungen geprüft.
Die Gespräche seien aber noch nicht abgeschlossen, sodass keine Ergebnisse vorlägen. 'Dem Verkehrsministerium ist nicht bekannt, dass aus NRW leihweise Zuggarnituren zur Verfügung gestellt werden könnten', betonte die Sprecherin auf Nachfrage der SZ. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet (CSU) hatte am Sonntag auf einer Veranstaltung der Frauen-Union in Puchheim gesagt, derzeit würde über Züge aus Köln und Düsseldorf verhandelt, die eingesetzt werden sollten, um das Defizit bei der Münchner S-Bahn beheben.
Seit die S4 nicht mehr Flughafen-Linie ist, fehlt es an Langzügen, die aus drei Garnituren bestehen. Nach Klagen aus der Bevölkerung hatten Vertreter des FDP-geführten Ministeriums sowie der Bahn auf einer Veranstaltung im Landratsamt Anfang März versprochen, zu prüfen, ob wieder mehr Langzüge eingesetzt werden können. Diese Forderung gilt als 'Sofortmaßnahme', um das Angebot in Stoßzeiten zu verbessern.
Am Donnerstag startet die Bürgerinitiative 'S4-Ausbau jetzt' mit einer Kundgebung am S-Bahnhof von Fürstenfeldbruck um 17 Uhr ihre Unterschriftensammlung für die Petition zum viergleisigen Ausbau der S4. Das Bündnis fordert 'schnellstmöglich bauliche Maßnahmen' zur Entlastung der Strecke der S4 sowie kurzfristig den Einsatz von Verstärker- und Langzügen. bip