Puchheim - Züge aus Köln und Düsseldorf sollen die schlechte Versorgung der Münchner S-Bahn-Strecken beheben helfen. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet (CSU) berichtete am Sonntag beim Frauenfrühstück der Kreis-Frauen-Union mit CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt in Puchheim von entsprechenden Verhandlungen. S-Bahn-Garnituren für Langzüge fehlen vor allem auf der S4, das Problem verschärfte sich, seit diese Strecke nicht mehr als Flughafenlinie S8 geführt wird. Laut Bocklet gibt es im gesamten MVV-Bereich außerdem nur 22 zusätzliche Züge, die als Reserve für Ausfälle und Reparaturen vorgehalten würden. Der Einsatz von mehr Langzügen gilt als Sofortmaßnahme, um die Enge in den S-Bahn-Zügen vor allem zu Stoßzeiten erträglicher zu gestalten.
Ein Ausbau der S-4-Strecke würde, selbst wenn ausreichend finanzielle Mittel vorhanden wären, mit Planung und Umsetzung frühestens 2018 fertig werden, sagte Bocklet weiter. Als Voraussetzung gilt nach Ansicht der CSU der Bau der zweiten Stammstrecke in der Münchner Innenstadt. Dafür aber seien zusätzliche Mittel vom Bund nötig, erläuterte Bocklet den Frauen, 'sonst kriegen wir die zweite Stammstrecke nicht hin'. Vor diesem Hintergrund seien auch die Überlegungen zur Pkw-Maut zu sehen. Nach Ansicht Bocklets wird die Maut nur Unterstützung durch die Bevölkerung erhalten, wenn diese dadurch nicht zusätzlich belastet würde.