Aus Fürstenfeldbrucker Sicht ist es das Schlimmste, was passieren konnte: Nach dem Flop der Münchner Olympia-Bewerbung ist die Finanzierung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke weggebrochen. Doch statt die Konsequenzen daraus zu ziehen und das Milliarden-Projekt aufzugeben, wird es auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit steht auch die S4 weiter auf dem Abstellgleis. Denn immer noch gilt die Aussage der Staatsregierung: Erst wenn der neue Münchner S-Bahn-Tunnel fertig ist, gibt es Geld für den Ausbau des Bahnhofs in Pasing und zusätzliche Gleise bis Eichenau. Der unbefriedigende 20-Minutentakt in der Hauptverkehrszeit und die notorischen Verspätungen würden nach diesem Szenario für die Fürstenfeldbrucker, Eichenauer und Puchheimer auch in den kommenden Jahrzehnten zum Alltag gehören - die meisten der derzeitigen Pendler dürften den Ausbau vor der Rente nicht mehr erleben.
Es mag gute Gründe dafür geben, eine Entlastung des Münchner S-Bahnsystems durch einen zusätzlichen Tunnel in der Innenstadt zu fordern. Fakt ist aber, dass dieses Großprojekt bisher nur als Vorwand diente, alle anderen kleineren Verbesserungen zu verhindern. Nicht einmal zusätzliche Zuggarnituren für die seit Jahren vernachlässigte Brucker S-Bahnlinie will das Wirtschaftsministerium zur Verfügung stellen. Umso wichtiger ist es, dass das Bündnis für den S-4-Ausbau endlich Fahrt aufnimmt und in München Druck macht: Für einen vorgezogenen Streckenausbau, für kurzfristige Maßnahmen und - falls sich Gegner und Befürworter darauf noch einigen können - für eine schnelle Entscheidung über den zweiten Tunnel.
Das
Treffen
am
Donnerstag
in
Fürstenfeldbruck
gibt
durchaus
Anlass
zur
Hoffnung:
Die
Politiker
vergeudeten
ihre
Zeit
nicht
mehr
mit
dem
Streit
um
Spitzfindigkeiten,
sondern
begannen
mit
der
eigentlichen
Arbeit.
Jetzt
liegt
es
an
den
Pendlern
und
allen
anderen
Nutzern
der
S-Bahn:
Nur
wenn
sie
massenweise
die
ausgearbeitete
Petition
unterschreiben
und
auch
mit
Demonstrationen
ihre
Interessen
vertreten,
haben
sie
eine
Chance,
gehört
zu
werden.
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