Die stärkste Wirtschaftsregion der Republik ist auch Stauregion Nummer eins. Natürlich hängt das zusammen: Wirtschaftliche Prosperität bedeutet mehr Arbeitsplätze, das heißt mehr Menschen, mehr Mobilität, mehr Verkehr - mehr Stau. Es ist aber nicht nur der Fluch des Erfolgs, der die Pendler in der Boomregion verzweifeln lässt. Die Verkehrs- und Wirtschaftspolitik in Stadt und Umland war in den vergangenen Jahrzehnten auch nie dazu angetan, die Probleme der Pendler dauerhaft zu lösen. Der öffentliche Nahverkehr ist innerhalb der Stadt noch leistungsfähig, versagt aber, wenn Menschen weite Strecken quer durch Umland und München zurücklegen müssen. Klar: Es fehlt die zweite Stammstrecke, die helfen würde. Es fehlen aber auch Ideen, wie man öffentlichen Verkehr um die Innenstadt herumleiten könnte. Es gibt keine schnellen Ringlinien auf der Schiene, die Idee einer Stadtumlandbahn wurde von Gemeinden und Stadt nie weiterverfolgt.
Kräftig gebaut wurde dagegen am Autobahnnetz. Mit Erfolg: Die neuen Straßen verlockten noch mehr Pendler, das Auto zu nutzen. Nach Fertigstellung der A99 im Westen stieg der Autoverkehr in Gräfelfing um 12 Prozent, am Allacher Tunnel um 14 Prozent.
Stau
wird
dauerhaft
deshalb
nur
vermieden,
wenn
das
Pendeln
über
weite
Strecken
nicht
mehr
in
dem
Maße
nötig
ist
wie
heute.
Gut
bezahlte
Jobs
in
der
Stadt,
günstiger
Wohnraum
nur
im
weiteren
Umland
-
dieser
Dualismus
macht
Stau
zum
Dauerproblem.
München
muss
daher
seine
Immobilienpreise
in
den
Griff
bekommen.
Und
die
Gemeinden
in
der
Region
müssen
endlich
anfangen,
eine
abgestimmte
Gewerbepolitik
hinzubekommen,
die
nachhaltig
Arbeitsplätze
schafft.
Der
Grundsatz:
'Jedem
Ort
sein
Gewerbegebiet
und
sein
Discounter'
ist
zu
wenig.
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