Ortsentwicklung in Grafrath:

In den letzten Jahren hat sich das Ortsbild verändert .Während einerseits mehrere Wirtschaften wie der „Alte Wirt“ und „Klosterwirt“ aufgaben und leer stehen, wurden andererseits recht großzügig neue Gebäude wie das Feuerwehrhaus und das Rathaus/Verwaltungsgebäude gebaut. Dafür müssen Jugendliche seit mehr als 5 Jahren auf ein Jugendtreff warten und auch bei der Errichtung von Kindergarten-Plätzen kommt die Gemeinde ihren Verpflichtungen  nur ungenügend nach und hofft, dass die vorhandenen Einrichtungen  schon genügend Platz bereitstellen.

Dafür wird ein weiteres Großprojekt in Aussicht gestellt: an der Villenstraße Nord soll ein Pflegeheim mit 100 Betten für Demenz-Kranke entstehen.

Nach wie vor ist eine großflächige Bebauung hinter dem Gelände des Klosterwirt in der Diskussion.

Ortsentwicklung scheint in Grafrath ein Fremdwort zu sein, denn es wird nicht in erster Linie das geplant, 

was die Bürger brauchen und wünschen, sondern was  Bauträger für notwendig erachten.

Unsere Ziele:

-       Die Gemeinde soll endlich einen Ortsentwicklungsplan erstellen, unter Beteiligung von Fachleuten, Bürgern, Gemeinderat, Vereinen und Verbänden.

-       Die Gemeinde muss die Angebote für Kinder und Jugendliche schnell verbessern.

Wir haben z. B. den Antrag gestellt, dass ein gemeindeeigener Kindergarten gebaut werden soll. Als erster Schritt wurde dazu vom Gemeinderat im Sommer 2001 die Planung für einen solchen Kindergarten beschlossen. Als geeigneten Standort dafür haben wir u.a. das Grundstück neben dem alten Rathaus am Schulweg vorgeschlagen.

An der Villenstr. Nord soll in dem leerstehenden Gebäude, das zuletzt als Unterkunft für

Asylbewerber diente, auch ein Jugendtreff Platz finden. Die Verhandlungen mit  dem Besitzer, der ev. Kirche, ziehen sich seit Jahren hin und eine langfristige Einrichtung für die Grafrather Jugend ist bisher nicht gesichert. Deshalb muss die Gemeinde rechtzeitig nach alternativen Standorten Ausschau halten.

-       Eine Einrichtung zur Altenpflege mit 100 Betten ist für den Großraum München und den Landkreis Fürstenfeldbruck dringend nötig. Als Standort ist Grafrath für diese Größenordnung mit einem schon bestehenden großen Altenheim Marthashofen ungeeignet. Der Ort würde einseitig zum Mekka der Alten werden. Stattdessen sollen alte Menschen auch stärker in ihrem Wohnumfeld leben können. Die Gemeinde soll dazu das Mehrgenerationen-Wohnen fördern. Hierzu zählen Gebäude, die mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach vereinen und so ein Miteinander von Jung und Alt mit gegenseitiger Hilfe und Unterstützung in einer Wohnanlage ermöglichen. Die Gemeinde kann dazu einen Teil der Grundstücke zur Verfügung stellen, die sie durch die Wertabschöpfung bei Baulandausweisung gewinnt.  

-       Alte das Ortsbild prägende Gebäude sollen erhalten bleiben und nicht den Spekulanten zum Opfer fallen. Hierzu zählt insbesondere das Gebäude des Klosterwirts mit seinen angrenzenden Stallungen, das mit einer Erhaltungssatzung einer neuen Nutzung ,z..B. als Hotel, zugeführt werden könnte.

-       Das Gebiet um das ehemalige Rathaus in der Hauptstraße soll so gestaltet werden, dass dort auch Möglichkeiten zum Einkauf und für ein Restaurant/Bistro/Pizzaria etc. geschaffen werden.

-       Landschaftlich bedeutende Flächen im Ort sollen von der Bebauung freigehalten werden. Hierzu zählen insbesondere die Uferbereiche der Amper (Amperauen) und die Waldgebiete zwischen Bahnhofstraße und Jesenwanger Straße.

Wohnen in Grafrath:

Familiengerechten Wohnraum schaffen

Wo früher beschaulich ein Einfamilienhaus stand, werden heute Reihenhäuser und Wohnhäuser auf engsten Raum gebaut, ein Pulk von Garagen verunstaltet dann noch darüberhinaus das Ortsbild.

Unsere Ziele für zukünftige Wohnbebauung:

-       Vorrangig sollen innerörtliche Freiflächen unter Einbeziehung der vorhandenen Naturräume genutzt werden, z.B. an der Bahnhofstraße, Bereich Birkenweg, an der Adalmuntstraße, im Bereich Neubruch/Jahrholzweg. Auf ausufernde Bebauung an den Ortsrändern, z.B. nördlich vom Bürgerstadl, östlich der Rassosiedlung soll verzichtet werden.

-       Größere Grundstücke sollen maßvoll verdichtet bebaut werden, und zwar nicht nach der noch vorherrschenden Devise ‚aus einem Haus mach vier oder mehr’, sondern angepasst an die Lage des Grundstücks und mit Mindest-Grundstücksgröße von ca. 350 qm je Wohneinheit.  

Familiengerechte  Wohnanlagen, die z.B. auch Gemeinschaftseinrichtungen zum Spielen etc. für Jung und Alt auf dem Grundstück haben, sollen von der Gemeinde gefördert werden.

-       Gemeindeeigene Grundstücken sollen in Erbpacht zu günstigen Konditionen für Einheimische und hier Beschäftigte - schwerpunktmäßig kinderreichen Familien und Geringverdienern - zur Verfügung gestellt werden.